Bundeskanzler Karl Nehammer gab am Sonntagvormittag seine Stimme für die Nationalratswahl ab und betonte die Wichtigkeit jeder Stimme in einem knappen Rennen zwischen der ÖVP und der FPÖ. Er appellierte, radikale Kräfte zu verhindern und sprach von einem spannenden Wahltag, der eine Richtungsentscheidung für die Zukunft darstellt.

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Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer hat Sonntagvormittag seine Stimme für die Nationalratswahl abgegeben. Wer künftig das Amt des Regierungschefs bekleiden wird, "entscheiden die Wählerinnen und Wähler", machte er dabei klar. "Jede Stimme zählt", appellierte Nehammer, dessen ÖVP ein knappes Rennen mit der FPÖ prognostiziert wird. Es gelte zu verhindern, dass radikale Kräfte zum Zug kommen, machte er deutlich. Er stehe für Stabilität.

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Nehammer wählte in einem Pensionisten-Wohnhaus in seinem Wohnbezirk Hietzing. Er kam zu Fuß, begleitet von seiner Frau und seinem Hund. "Wählen ist immer eine gute Sache", gab er sich gut gelaunt. Der Sonntag werde ein "spannender Tag", es gehe um eine Richtungsentscheidung. Gespräche mit Menschen im Wahlkampf hätten gezeigt, dass es noch immer viele Sorgen gebe, obwohl es nach den schwierigen Jahren wieder mehr Zuversicht gebe.

Optimismus bei anderen Spitzenkandidaten

Zuvor hatte als erster der Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger seine Stimme abgegeben. "Ein frischer Wind zieht durchs Viertel - hoffentlich ist das ein gutes Signal auch für die Wahl", meinte Schweiger vor Journalisten. Nach wie vor gab er sich optimistisch, dass die KPÖ den Einzug in den Nationalrat schaffen werde.

Die Stimmung sei "sehr gut", bekräftigte Schweiger nach dem Urnengang im zweiten Wiener Gemeindebezirk, zu dem er sogar noch früher erschienen war als angekündigt. Man gehe davon aus, dass es knapp werde, erklärte er im Hinblick auf den erhofften Einzug, "jede Stimme zählt". Die KPÖ wolle als "soziale Opposition" Druck im Parlament machen. Auch wenn man die Hürde nicht überspringt, werde die KPÖ so oder so ihre Arbeit weiter machen wie bisher. Die Umfragen sahen die KPÖ zuletzt bei ca. drei Prozent, also unter der Vier-Prozent-Hürde.

Betont gelassen zeigte sich Bierpartei-Chef Dominik Wlazny bei seiner Stimmabgabe am Vormittag in seinem Heimatbezirk Wien-Simmering. "Ich bin superoptimistisch", sagte Wlazny vor Journalisten. Er sei sicher, dass um 17 Uhr mit den ersten Hochrechnungen "unser Balken so hoch gehen wird, dass die Bierpartei ins Parlament kommt".

Sollte es dennoch nicht reichen, um die Vier-Prozent-Hürde zu überspringen, werde die Bierpartei weitermachen. Bis zu Wahlparty am Nachmittag, für die "der Bierbrunnen schon schnurrt", will der als Marco Pogo bekannt gewordene Musiker "abhängen" und sich entspannen. (APA/bearbeitet von dad)

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