Eines ist der Wahlkampf bisher definitiv nicht: langweilig. Kaum zaubert Sebastian Kurz die aktuelle Opernball-Chefin Maria Großbauer als Kandidatin aus dem Hut, brüsten sich die NEOS damit, dass das Opernball-"Original" Lotte Tobisch nur sie wolle.

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Lotte Tobisch, Wiener Grande Dame und ehemalige Opernball-Chefin, macht Werbung für die NEOS. Ein Video auf der Facebook-Seite der Partei zeigt die sichtlich von der aktuellen Politik genervte 91-Jährige.

Lotte Tobisch: "Noch einmal dasselbe? Nein!"

"Ja ich bin dafür, dass man die NEOS unterstützt", sagt Tobisch. Das sei die einzige Chance, "dass man das eingerostete Duo - unsere Regierungsparteien - auflockert, auseinanderbringt, vielleicht auch zueinanderbringt."

Sonst lasse sich die Regierung "wirklich ned aushalten", findet Tobisch. Sie schließt mit den Worten: "Noch einmal dasselbe? Nein!"

Nach Informationen der APA ist das Video bereits drei Wochen alt, das Timing seines Auftauchens aber perfekt: Es wurde wenige Stunden später gepostet, nachdem Sebastian Kurz eine neue Überraschungspersonalie bekannt gegeben hatte: Opernball-Organisatorin Maria Großbauer wird für die "Liste Kurz" kandidieren.

Betitelt hatten die NEOS das Video mit den Worten: "Für alle, die bisher auch nicht wussten, wer derzeit den Opernball organisiert - das Original unterstützt lieber NEOS."

Maria Großbauer organisiert Opernball weiterhin

Der Opernball, eine ehrenamtliche Tätigkeit, bleibt trotz Großbauers Kandidatur für Kurz' "Bewegung" in ihrer Hand.

Staatsopern-Direktor Dominique Meyer äußerte "großes Verständnis" für Großbauers Schritt."Ich habe selbst in Frankreich einige Jahre für mehrere Kultur- und Premierminister gearbeitet, um etwas Positives für mein Land beizutragen", sagte er der APA.

Großbauer organisierte den Ball heuer zum ersten Mal, Lotte Tobisch war von 1981 bis 1996 dessen Chefin - und die zweite Organisatorin des Balls nach der 2013 verstorbenen Christl Schönfeldt. (af)

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