Österreichs Wähler finden insgesamt Gefallen an den bisher vorgestellten Quereinsteigern. Irmgard Griss könnte den NEOS gar den Einzug in den Nationalrat garantieren.
43 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich Irmgard Griss als Nationalratsabgeordnete. Das hat eine Market-Umfrage für den "Standard" ergeben.
Besonders gut kommt Griss demnach bei Gebildeten und jüngeren Befragten an. "Sie kommt in allen Parteiwählerschaften außer in der der FPÖ mehrheitlich gut an", sagte David Pfarrhofer, Chef des Instituts.
Hier wirke die Polarisierung der Bundespräsidentenwahl nach: "Bekennende Hofer-Wähler lehnen Griss ähnlich stark ab, wie bekennende Van-der-Bellen-Wähler Griss im Parlament sehen wollen", erläuterte der Marktforscher. 41 Prozent sprachen sich gegen Griss im Parlament aus.
Bürger wollen Quereinsteiger sehen
Pfarrhofer betonte, dass sich dieses Ergebnis nicht auf Stimmen für die NEOS umrechnen lasse - für die Griss bei der Nationalratswahl auf Listenplatz zwei antritt. Es sei vielmehr ein Indikator dafür, dass sich die Wahlberechtigten prominente Quereinsteiger wünschten.
Auch bei anderen Neo-Politikern ergeben sich positive Effekte: Kira Grünberg wollten der Umfrage zufolge 32 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher im Parlament sehen. Zwar äußerte sich bei ihr - wie bei allen anderen abgefragten Personen außer Irmgard Griss - die Mehrheit skeptisch bis ablehnend, aber jeder zweite ÖVP-Wähler wünscht sie sich im Nationalrat.
Erwünschter Mobilisierungseffekt greift
"Für die Liste Kurz ist das natürlich der erhoffte Mobilisierungseffekt", betonte Pfarrhofer. Ähnliches gelte für den ehemaligen Grünen Efgani Dönmez, Opernball-Organisatorin Maria Großbauer, die beide für die ÖVP kandidieren, und den prominenten Konsumentenschützer Peter Kolba, der für die Liste Pilz antritt.
Folgender Aspekt wurde abgefragt: "In den vergangenen Wochen haben ja einige Personen erklärt, dass sie für den Nationalrat kandidieren wollen. Ich lese Ihnen nun einige Namen vor und bitte Sie, mir jeweils zu sagen, ob Sie diese Personen – unabhängig von der Partei, die Sie vielleicht selber bevorzugen – die nächsten fünf Jahre als Volksvertreter im Parlament haben wollen oder nicht."
Für die Umfrage wurden zwischen 31. Juli und 3. August telefonisch und online 800 Österreicherinnen und Österreicher befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung. (ank)
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