Das Rennen um Platz eins bei der Nationalratswahl sehen Experten noch völlig offen. Für eine der größeren Parteien wird es laut Experten aber sehr schwer mit Platz eins.
Noch ist bei der Nationalratswahl am 15. Oktober alles drin: Experten gehen davon aus, dass es sowohl SPÖ als auch ÖVP und FPÖ auf Platz eins schaffen können - zumindest theoretisch.
Für die SPÖ werde es aber schwer, den Abstand zur ÖVP "aus eigener Kraft" zu verringern, also ohne einen Fehler von ÖVP-Chef
Auch Politikwissenschaftler Peter Filzmaier sieht die SPÖ vor einer "schwierigen Herausforderung". Die Sozialdemokraten hätten allein zwei Monate gebraucht, um eine klare Ausrichtung zu finden.
ÖVP am besten vorbereitet
Grundsätzlich gelte es für alle Parteien, ein "stimmiges Dreieck von Thema, Botschaft und Person" zu finden, sagte Filzmaier.
Die ÖVP sieht der Wissenschaftler am besten vorbereitet: mit "klarem Zeitplan" - und Kandidaten für die Bundesliste, die Kurz über den Sommer "portiönchenweise" präsentiere.
Als Gefahr für die ÖVP sieht Filzmaier, dass die "Euphorisierung" rund um Kurz die Erwartungen zu sehr in die Höhe schrauben könnte.
FPÖ bisher recht passiv
Von der FPÖ erwarten die Experten, dass sie bald voll in den Wahlkampf einsteigen wird. "Strache und die FPÖ müssen aktiv werden", sagte Hofer. Er geht davon aus, dass die Freiheitlichen Sebastian Kurz angreifen werden.
Von den Grünen wird aktuell wenig erwartet - was der Partei laut Politikberater Hofer zugute kommen könnte. Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek sei zuzutrauen, "noch positiv zu überraschen".
Für Peter Pilz, der nach seinem Abgang bei den Grünen mit einer eigenen Liste antritt, sei zumindest die Chance da, in den Nationalrat einzuziehen.
Auch für die NEOS sieht es nicht allzu schlecht aus mit einem Wiedereinzug: Sebastian Kurz ziele weniger auf die NEOS-Wähler, sondern eher auf FPÖ-Anhänger, analysiert Hofer.
Genützt habe ihnen vor allem auch die Präsentation von Irmgard Griss als Kandidatin. (ank)
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