hDiese Niederlage dürfte für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nicht unerwartet kommen: Sein Misstrauensantrag gegen Wiens Bürgermeister Michael Häupl wurde am Freitag abgelehnt. Häupl muss nicht zurücktreten. Überraschend allerdings: Es gab eine "Überläuferin".

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Der Countdown läuft: Es sind noch rund zwei Wochen bis zur Wien-Wahl. Und genau jetzt stellte die FPÖ einen Antrag für die Abwahl von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Mit einem Misstrauensantrag hatte die Partei um Heinz-Christian Strache den sofortigen Rücktritt Häupls gefordert. Abgestimmt wurde darüber am Freitag in einem Wiener Sondergemeinderat - den die FPÖ eigentlich zum Thema Wohnen einberufen hatte. Der FP-Vorwurf gegen Häupl: Seine Bilanz sei Rekordarmut, Rekordarbeitslosigkeit und Rekordverschuldung.

"Der FPÖ ist offensichtlich nichts zu blöd", hatte SPÖ-Parteimanager Georg Niedermühlbichler den Vorstoß der Freiheitlichen im Wahlkampf-Finale kommentiert. Eine "Lachnummer" nannte ihn der Wiener SPÖ-Klubvorsitzende Rudi Schicker. Strache käme für ihn eher als "Bürgermeister von Ibiza" in Frage. Entsprechend stimmte Rot-Grün gegen die Abwahl Häupls. Die Freiheitlichen waren - ebenfalls erwartungsgemäß - geschlossen dafür.

Für Irritation sorgte indes ÖVP-Mandatarin Isabella Leeb: Sie unterstützte den Antrag überraschend mit ihrer Stimme. Für Leeb war es zugleich die letzte Sitzung: Bei der Wahl am 11. Oktober tritt sie nicht an, da ihre Partei ihr einen fixen Startplatz verweigert hatte.

FP-Chef Strache befeuert den Wahlkampf unterdessen mit einem neuem Rap in Mundart. Darin spart er ebenfalls nicht mit Attacken gegen Rot-Grün in Wien: "Häupl und Co, des is tiafstes Niveau, genauso wie da Favoritna Schrumpf-Bushido. I was a genau, warum da Michl nur valiert, weu er des Land im Rausch regiert."