Potsdam - Jetzt geht es um alles: Die Liberalen stemmen sich als "Bollwerk gegen Schwarz-Grün" einem drohenden Scheitern bei der Bundestagswahl in zwei Wochen entgegen. Bei einem außerordentlichen Parteitag in Potsdam forderte der Bundesvorsitzende Christian Lindner eine Politik, die Wirtschaftswachstum in den Mittelpunkt stellt und die Migration in geordnete Bahnen lenkt, auch durch eine verschärfte Kontrolle der Zuwanderung.
"Die AfD macht man nicht klein mit Lichterketten. Die AfD macht man klein, indem man die Probleme klein macht, die diese Partei einst groß gemacht haben", sagte
Die FDP kämpft um den Wiedereinzug in den Bundestag. In den Meinungsumfragen liegt sie seit Wochen bei vier Prozent. Damit würde sie wie schon 2013 aus dem Parlament fliegen. Unklar ist, ob und wie es für die Partei nach einem solchen Scheitern weitergehen könnte.
Wirtschaftswende und Kontrolle der Migration
Lindner sagte, die Wirtschaftswende habe für die Liberalen Priorität. "Es ist eine Zeit gekommen, in der gelten muss: economy first." Eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik sei in der Ampel nicht zu machen gewesen. Deswegen sei die FDP ausgestiegen. "Wir hatten keine andere Wahl".
Der FDP-Vorsitzende griff scharf die Grünen und ihren Kanzlerkandidaten
Deutschland brauche auch eine andere Einwanderungspolitik, betonte Lindner. "Wir haben es viel zu lange denen schwer gemacht zu kommen, die wir dringend im Arbeitsmarkt brauchen. Und wir haben es viel zu lange denen leicht gemacht zu bleiben, die nur irregulär in unseren Sozialstaat eingewandert sind. Und umgekehrt ist besser." Der Parteitag beschloss einen Wahlaufruf mit diesen und anderen Kernforderungen der FDP für die Wahl.
Habeck oder Lindner im nächsten Kabinett
Lindner erklärte die Bundestagswahl zur Richtungsentscheidung über das nächste Kabinett. Es gehe nicht darum, ob Olaf Scholz (SPD), Unionskandidat
Der FDP-Vorsitzende und frühere Ampel-Finanzminister erteilte den Grünen erneut eine klare Absage: "Nach der nächsten Bundestagswahl werden die Freien Demokraten keine Regierung gemeinsam mit den Grünen bilden." Wenn die FDP wieder in den Bundestag komme, habe sich auch Schwarz-Grün erledigt.
Angriffe auch gegen Merz und Söder
Lindner attackierte auch CDU-Chef Merz, der Habeck für seine in der eigenen Partei umstrittenen asylpolitischen Vorschläge gelobt habe. "Das zeigt eines: Friedrich Merz, er will Kanzler werden. Aber er ist auch bereit, dafür einen Politikwechsel in Deutschland zu opfern. Wir nicht."
Auch mit der CSU wird der Ton ruppiger. "
Kubicki sieht FDP als Bollwerk gegen Schwarz-Grün
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende
Kubicki wies darauf hin, dass viele Wahlberechtigte noch unentschlossen seien. "Die können alles ändern. Und ich sage euch: Am Wahlabend werden sich einige noch wundern."
Ehemalige CDU-Bundesfamilienministerin wirbt für Schwarz-Gelb
Kristina Schröder (CDU), ehemalige Bundesfamilienministerin, sprach als Gast vor den FDP-Delegierten und warb für Schwarz-Gelb. Es gebe Sorgen wegen einer Klimapolitik, bei der Wohlstand und Freiheit verloren gingen, und wegen unkontrollierter, illegaler Migration. "Ich bin überzeugt, dass unsere beiden Parteien die große Chance haben, auch bisherige Nichtwähler oder Wähler, die wir an die AfD verloren haben, zurückzugewinnen", sagte Schröder. © Deutsche Presse-Agentur


"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.