Eine Woche nach der Abstimmung in Irland steht das Ergebnis der Europawahl fest.
Die letzten Mandate wurden in der Nacht zum Freitag im Wahlkreis Midlands-North-West vergeben, wie der Sender RTÉ berichtete. Grund für die lange Auszählung ist die komplizierte Abstimmungsmethode im Verhältniswahlsystem.
Irland mit etwa 5,1 Millionen Einwohnern war eines der ersten Länder, in denen abgestimmt wurde: Die Europawahl fand dort am 7. Juni statt, parallel zu Kommunalwahlen sowie zur Bürgermeisterwahl in der Stadt Limerick. Die Wahlbeteiligung betrug 50,6 Prozent.
In der neuen Legislaturperiode kommen insgesamt 14 Abgeordnete aus Irland. Die konservativ-liberale Regierungspartei Fine Gael erhält vier Sitze, einen weniger als bisher. Ihre ebenfalls konservativ-liberale Koalitionspartnerin Fianna Fáil verdoppelte die Zahl ihrer Abgeordneten auf vier. Die links-nationale Partei Sinn Fein stellt zwei (vorher: einen) Parlamentarier. Die sozialdemokratische Labour-Partei und die rechtsgerichtete Partei Independent Ireland, die bisher nicht vertreten waren, haben jeweils ein Mandat. Dazu kommen zwei unabhängige Kandidaten. Die Grünen, die in Irland Teil der Drei-Parteien-Koalition sind und bisher zwei EU-Parlamentarier stellten, sind nicht mehr vertreten.
Komplizierte Auszählung
Wählerinnen und Wähler stimmen im irischen Wahlsystem in der Reihenfolge ihrer Präferenz mit"1", "2" oder "3" ab, mit einer einzigen übertragbaren Stimme. Man kann also nach dem Ankreuzen der ersten Wahl aufhören oder so vielen Kandidaten auf dem Wahlzettel eine sogenannte Vorzugsstimme geben, wie man möchte. Wenn mehr als eine Vorzugsstimme abgegeben wird, weiß der Wahlleiter, dass diese Stimme auf den Kandidaten der zweiten Wahl übertragen werden soll, falls der bevorzugte Kandidat ausscheidet oder mit einem Überhang an Stimmen gewählt wird. © dpa
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