- 19:58 Uhr: ➤ Merkel gratuliert Merz am Wahlabend per SMS
- 18:47 Uhr: Nouripour bei Grünen als Bundestags-Vize im Gespräch
- 18:05 Uhr: Chrupalla rechnet mit Aufnahme von umstrittenen Krah und Helferich in AfD-Fraktion
- 16:44 Uhr: Linken-Politikerin holt Mandat - obwohl sie das gar nicht wollte
- 15:49 Uhr: Juso-Chef Türmer nennt Klingbeil "Architekten des Misserfolgs"
- 15:11 Uhr: Merz schwört Europäer auf Zusammenhalt ein und hofft auf Partnerschaft mit USA
➤ Merkel gratuliert Merz am Wahlabend per SMS
- 19:58 Uhr
Alt-Bundeskanzlerin
Merz hatte nach den Beratungen der Spitzengremien seiner Partei in Berlin auf eine Journalistenfrage, ob Merkel ihm gratuliert habe, gesagt: "Also, ich hab' bis jetzt von Angela Merkel keine Glückwünsche gesehen." Er fügte aber hinzu: "Es kann sein, dass ich sie übersehen habe, weil ich ein paar hundert SMS im Verlauf der letzten Nacht bekommen habe."
Das Verhältnis zu Merkel hatte sich zuletzt eingetrübt, nachdem die Ex-CDU-Chefin sich mit einem öffentlichen Tadel für ihren Nachfolger in den Wahlkampf eingeschaltet hatte. Merkel nannte es "falsch", dass die Union im Bundestag bei einem Antrag für eine Verschärfung der Migrationspolitik erstmalig eine Mehrheit mit Stimmen der AfD ermöglicht hatte.
Die Beziehung Merz-Merkel war lange belastet, nachdem die damalige CDU-Chefin ihn nach der Wahl 2002 als Unionsfraktionschef verdrängt hatte. Bei einer CDU-Feier zu ihrem 70. Geburtstag im Spätsommer gingen beide zuletzt aber ausgesprochen freundlich miteinander um. (dpa)
+++
Die weiteren Meldungen zur Bundestagswahl:
Nouripour bei Grünen als Bundestags-Vize im Gespräch
- 18:47 Uhr
Ex-Grünen-Chef
Jede Fraktion hat das Recht, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten vorzuschlagen. Allerdings muss der vorgeschlagene Kandidat von der Mehrheit der Bundestagsabgeordneten gewählt werden. Seit ihrem Einzug in den Bundestag im Jahr 2017 war die AfD als einzige Fraktion noch nie im Parlamentspräsidium vertreten. Sämtliche Kandidaten verfehlten die erforderliche Mehrheit.
Das neue Spitzenpersonal der Grünen sei "wahnsinnig homogen", sagte ein Fraktionsmitglied, das Nouripours mögliche Kandidatur unterstützt, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Nur weiß, nur westdeutsch, nur eine Altersgruppe." Es spreche gerade angesichts des Wahlerfolgs der AfD viel dafür, einen wichtigen Posten mit jemandem mit Migrationsgeschichte zu besetzen. Nouripour kam im Alter von dreizehn Jahren mit seiner Familie aus dem Iran nach Deutschland. (dpa)
+++
Chrupalla rechnet mit Aufnahme von umstrittenen Krah und Helferich in AfD-Fraktion
- 18:05 Uhr
In der Diskussion um die umstrittenen AfD-Politiker Maximilian Krah und Matthias Helferich rechnet Parteichef
Der Europapolitiker Krah hatte am Sonntag im sächsischen Wahlkreis Chemnitzer Umland-Erzgebirgskreis II mit deutlichem Abstand die meisten Erststimmen erhalten und damit den Einzug in den Bundestag geschafft. Der zum ultrarechten AfD-Lager zählende Politiker sitzt seit 2019 im Europaparlament und war bei der Europawahl im vergangenen Juni Spitzenkandidat. Dann wurde ein Mitarbeiter Krahs wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen. Außerdem soll Krah Gelder aus Russland angenommen haben, was er bestritt.
Wenige Wochen vor der Europawahl sorgte Krah mit verharmlosenden Äußerungen über die SS für zusätzliche Empörung. Krah wurde von der AfD-Spitze um Weidel vom Wahlkampf suspendiert, die AfD-Delegation im Europaparlament schloss ihn aus ihren Reihen aus. Die AfD gründete gemeinsam mit rechtsextremen Parteien aus sieben weiteren EU-Ländern eine neue Fraktion im Europaparlament, der Krah nicht angehört.
Der Dortmunder AfD-Politiker Helferich wiederum zog am Sonntag über die nordrhein-westfälische Landesliste erneut in den Bundestag ein. Er hatte sich 2017 in einem nicht öffentlichen Facebook-Chat als "das freundliche Gesicht des NS" bezeichnet. 2021 war Helferich erstmals in den Bundestag eingezogen. Er schloss sich dann aber nicht der AfD-Fraktion an und saß als fraktionsloser Abgeordneter im nun scheidenden Parlament. (afp)
+++
Cansu Özdemir gewinnt völlig unverhofft Mandat
- 16:44 Uhr
Auch für sie selbst völlig überraschend hat die Linken-Spitzenkandidatin für die Hamburger Bürgerschaftswahl am kommenden Sonntag, Cansu Özdemir, ein Bundestagsmandat gewonnen. "Da konnte niemand mit rechnen", sagt sie am Tag nach der Wahl, bei der sie über Platz zwei auf der Landesliste in den Bundestag einzog, ebenso wie Linken-Spitzenkandidat
"Als ich für Platz 2 unserer Landesliste kandidiert habe, schien ein solches Ergebnis außerhalb des Möglichen – in dieser Annahme habe ich das guten Gewissens gemacht, um Jan van Aken als Spitzenkandidaten zu unterstützen", sagt Özdemir.
Zur Bürgerschaftswahl tritt sie weiterhin mit Heike Sudmann als Spitzenkandidatinnen-Duo an. Wie sie dann mit möglicherweise zwei Mandaten umgehen will, sei noch nicht entscheiden. "Jetzt freue ich mich über die neue Stärke der Linken im Bundestag – muss das für mich aber erst mal verarbeiten und diese Situation vor allem auch privat mit meiner Familie klären." (dpa)
+++
Juso-Chef kritisiert SPD-Parteispitze scharf
- 15:49 Uhr
Der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer hat nach der schweren Wahlniederlage der SPD scharfe Kritik an der Parteispitze geübt. "Die ganze Kampagne war eine einzige Stolperpartie", sagte Türmer am Montag dem "Spiegel". Die Aufstellung von Amtsinhaber
Die Verantwortung für die Niederlage bei der Bundestagswahl liege bei den Parteivorsitzenden
+++
FDP-Generalsekretär Buschmann tritt nach Wahlniederlage zurück
- 14:38 Uhr
Die FDP muss sich nach der Wahl neu aufstellen. Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag tritt auch Generalsekretär
"Dieses Wahlergebnis blieb weit hinter unseren Ansprüchen zurück. Und deshalb habe auch ich mich entschieden, dass jetzt Platz sein muss und Zeit sein muss für neue frische Köpfe", sagte Buschmann in Berlin. Verantwortung für das Wahlergebnis trage nicht nur der Vorsitzende, sondern auch der Generalsekretär. (afp/dpa/bearbeitet von phs)
+++
Merz schwört Europäer auf Zusammenhalt ein
- 15:11 Uhr
Nach seinem Sieg bei der Bundestagswahl hat CDU-Chef Friedrich Merz die Europäer zum Zusammenhalt aufgerufen. "Ich bin ziemlich besorgt über das, was wir aus Washington da hören - insbesondere in den letzten Tagen", sagte Merz am Montag in Berlin. "Allerdings glaube ich persönlich nicht, dass das das letzte Wort ist", fügte er hinzu. Europa müsse jetzt zusammenhalten, sagte der voraussichtlich künftige Bundeskanzler.
"Alle Signale, die wir aus den USA bekommen, deuten darauf hin, dass das Interesse an Europa deutlich abnimmt, die Bereitschaft, sich auch in Europa zu engagieren, abnimmt", konstatierte Merz. Er hoffe trotzdem, "dass wir die Amerikaner davon überzeugen können, dass es im gegenseitigen Interesse liegt, dass wir nach wie vor gute transatlantische Beziehungen haben".
Befragt nach seiner Botschaft an US-Präsident
+++
Expertin: Keine Grundlage für Wahlanfechtung
- 14:17 Uhr
Viele Auslandsdeutsche beklagen, ihre Wahlunterlagen zu spät erhalten zu haben. Das hauchdünn unter der Fünf-Prozent-Hürde gebliebene Bündnis Sahra Wagenknecht hatte zuvor angekündigt, prüfen zu lassen, ob das Ergebnis der Bundestagswahl deshalb juristisch anfechtbar sein könnte.
"Ich sehe keinen Hebel für eine Verfassungsklage", sagte die Parteienrechtsexpertin und Co-Direktorin des Düsseldorfer Universitätsinstituts für Parteienrecht, Sophie Schönberger. Im Gespräch mit der "Zeit" führt sie aus, es gebe keinen verfassungsrechtlichen Anspruch auf Briefwahl. "Allen Auslandsdeutschen steht es ja frei, zur Wahl nach Deutschland zu kommen und ihre Stimme hier abzugeben. Ich weiß, das ist für viele utopisch, aber deshalb wird das Verfassungsgericht die Wahl nicht annullieren."
Das Problem wäre gelöst, wenn Auslandsdeutsche vor Ort in den deutschen Botschaften und Konsulaten wählen dürften. "Das würde ich für sinnvoll halten, aber es ist eben verfassungsrechtlich nicht zwingend geboten. Es ist eine politische Entscheidung, das zuzulassen", sagte Schönberg. (dpa/bearbeitet von mcf)
+++
Journalisten-Verband weist Vorwürfe Wagenknechts zurück
- 13:52 Uhr
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Vorwürfe von BSW-Kanzlerkandidatin
Das Bündnis Sahra Wagenknecht war bei der Bundestagswahl am Sonntag knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Wagenknecht machte dafür am Montag auch die Medien verantwortlich. Es habe eine "mediale Negativkampagne" gegen das BSW gegeben, sagte sie. Ihr Bündnis sei mit seinen Inhalten "blockiert" worden und habe in den Medien nicht stattgefunden. "Unsere Aussichten auf Erfolg wurden systematisch niedergeschrieben", sagte Wagenknecht. (afp)
+++
Neuer Bundestag weniger weiblich
- 13:15 Uhr
Der Frauenanteil im neuen Bundestag liegt bei knapp einem Drittel. Von den 630 Bundestagsabgeordneten sind 204 weiblich, das entspricht 31,2 Prozent. In der zu Ende gegangenen Wahlperiode lag der Frauenanteil zuletzt bei gut 35 Prozent. Der Rückgang ist maßgeblich auf das Erstarken von Union und AfD zurückzuführen, die besonders niedrige Frauenanteile haben.
Den höchsten Frauenanteil in ihren Reihen hat die Grünen-Fraktion mit 61,2 Prozent, gefolgt von der Linken mit 56,2 Prozent. In der SPD-Fraktion sind es 41,7 Prozent. Bei der Unionsfraktion liegt der Frauenanteil bei nur 23,1 Prozent. Am niedrigsten ist er bei der AfD mit lediglich 11,8 Prozent. (afp)
+++
Jede 7. Stimme ging an nicht im neuen Bundestag vertretene Partei
- 12:43 Uhr
Etwas mehr als jede siebte Stimme ging bei der Bundestagswahl an eine Partei, die nicht im nächsten Bundestag vertreten sein wird. Nach dem Ergebnis der Auszählung aller Wahlkreise wählten etwa 13,9 Prozent eine an der Fünf-Prozent-Hürde gescheiterte Partei. Das entspricht rund 6,9 Millionen Stimmen - wobei etwas mehr als 76.000 davon dem SSW über eine Ausnahmeregelung zu einem Mandat im Bundestag verholfen haben.
Nicht nur die FDP (4,3 Prozent) und das BSW (4,972 Prozent) scheiterten trotz ihrer insgesamt mehr als 4,6 Millionen Wähler an der Sperrklausel, die das deutsche Parlament vor totaler Parteizersplitterung und Weimarer Verhältnissen schützen soll. Die meisten der 21 Parteien, die an der Bundestagswahl teilgenommen hatten, darunter etwa Volt und die Tierschutzpartei, erreichen nicht die notwendige Anzahl an Stimmen. Die wenigsten Stimmen von allen erhielt die Partei für Verjüngungsforschung mit nur 304 in ganz Deutschland.
Zwar können sich diese Parteien damit nicht in die Gesetzgebung einbringen, nutzlos sind die Stimmen für die kleineren Parteien aber trotzdem nicht. Wenn eine Partei mindestens 0,5 Prozent bekommt, erhält sie für jede Stimme Geld. Für die ersten 4 Millionen Stimmen gibt es laut Gesetz zur Parteienfinanzierung einen Euro, danach 83 Cent pro Stimme. (dpa/bearbeitet von mcf)
+++
Habeck zieht sich aus Grünen-Führung zurück
- 11:36 Uhr
Er war das Gesicht des Grünen-Wahlkampfs und konnte die eigenen Ansprüche nicht erfüllen. Jetzt zieht Kanzlerkandidat Robert Habeck Konsequenzen: "Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr beanspruchen oder anstreben", sagte er in Berlin. Seine Partei ist bei der Bundestagswahl auf 11,6 Prozent abgesackt, nach 14,7 Prozent bei der letzten Bundestagswahl.
+++
Wagenknecht erwägt Anfechtung der Bundestagswahl
- 10:51 Uhr
Das Bündnis Sahra Wagenknecht erwägt, das Ergebnis der Bundestagswahl juristisch überprüfen zu lassen. Dies kündigten die Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht und Amira Mohamed Ali in Berlin an. Wagenknecht bezog dies auf 230.000 registrierte deutsche Wahlberechtigte im Ausland.
Wegen der kurzen Fristen vor der vorgezogenen Wahl hätten viele ihre Stimme nicht abgeben können, sagte die BSW-Gründerin. Angesichts des sehr knappen Wahlergebnisses, bei dem dem BSW rund 13.400 Stimmen zum Einzug in den Bundestag gefehlt hätten, "stellt sich schon die Frage nach dem rechtlichen Bestand des Wahlergebnisses", sagte Wagenknecht. Die Co-Vorsitzende Mohamed Ali sagte: "Wir werden die Sache jetzt juristisch überprüfen lassen."
+++
Dax legt nach Bundestagswahl zu
- 10:05 Uhr
Die Hoffnung auf einen Politikwechsel in Deutschland gibt dem Dax am Montag neuen Schwung. Der deutsche Leitindex gewann nach der Eröffnung 0,5 Prozent auf 22.400 Punkte. In der Vorwoche hatte er nach zwischenzeitlichem Rekord von 22.935 Punkten letztlich nachgelassen. Der MDax, in dem sich die mittelgroßen Unternehmen versammeln, holte weiter auf mit plus 1,40 Prozent auf 27.887 Punkte. (dpa)
+++
Wahlbeteiligung in Bayern am höchsten
- 09:31 Uhr
Bayern hat bei der Bundestagswahl 2025 die höchste Wahlbeteiligung aller Bundesländer zu verzeichnen. Im Freistaat gaben 84,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Dies geht aus Daten der Bundeswahlleiterin hervor. Im bundesweiten Schnitt lag die Beteiligung bei 82,5 Prozent.
Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 legte die Wahlbeteiligung in Bayern damit deutlich zu (79,9 Prozent). Mit München Land liegt auch der Wahlkreis mit der bundesweit höchsten Wahlbeteiligung in Bayern: 88,1 Prozent der Wahlberechtigten gaben hier ihre Stimme ab. (dpa)
+++
Strack-Zimmermann als Nachfolgerin von Lindner?
- 08:49 Uhr
Die FDP-Politikerin
Wichtig sei, dass "wir geschlossen und mit klarem Kurs auftreten", fügte Strack-Zimmermann hinzu. "Nach einem thematisch eher engeren Wahlkampf müssen wir uns thematisch dringend wieder verbreitern, beispielsweise um die Bürgerrechte." Strack-Zimmermann betonte zugleich, sie sei mit ihren "wichtigen Aufgaben in Europa" und als Mitglied des FDP-Präsidiums "mehr als ausgelastet". (dpa)
+++
23 Wahlkreissieger nicht im Bundestag
- 07:57 Uhr
23 Kandidatinnen und Kandidaten, die bei der Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis die relative Mehrheit der Erststimmen erhalten haben, ziehen trotzdem nicht in den Bundestag ein. Das teilte Bundeswahlleiterin Ruth Brand am frühen Montagmorgen mit. Betroffen sind 15 Kandidierende der CDU, vier der AfD, drei der CSU und eine Kandidatin der SPD.
Hintergrund ist eine neue Regelung im Wahlrecht, wonach nur die Zweitstimmen darüber entscheiden, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag erhält. Gewinnt sie mehr Wahlkreise, als durch den Zweitstimmenanteil gedeckt sind, geht ein Teil der Siegerinnen und Sieger leer aus. Überhang- und Ausgleichsmandate gibt es nicht mehr.
Die Ampelparteien hatten die Regelung eingeführt, um den Bundestag zu verkleinern. Denn der hatte über die Jahre mehr und mehr Abgeordnete gezählt, was den Staat teuer zu stehen kam. (mcf mit dpa und afp)
+++
Vorläufiges Ergebnis: Union gewinnt Bundestagswahl
- 04:32 Uhr
Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz hat die Bundestagswahl gewonnen – mit großem Abstand vor der zweitplatzierten AfD und der SPD, die auf ein historisches Tief stürzt. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis der Bundeswahlleiterin in der Wahlnacht hervor. BSW und FDP scheitern demnach an der Fünf-Prozent-Hürde und verpassen den Einzug ins Parlament.
Die Union kommt auf 28,6 Prozent. CDU-Chef Merz hat nun beste Chancen, nächster Kanzler nach Olaf Scholz (SPD) zu werden. Die AfD erreicht 20,8 Prozent, die SPD erzielt mit 16,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. An vierter Stelle folgen die Grünen mit 11,6 Prozent, und auch die Linke ist mit 8,8 Prozent sicher im Bundestag vertreten. Raus ist die FDP mit 4,3 Prozent, das erstmals angetretene BSW verpasst den Sprung ins Parlament denkbar knapp mit 4,97 Prozent.
Die Union kommt damit auf 208 Sitze im neuen Parlament. Die SPD erringt 120 Mandate. Eine Regierungskoalition der beiden Fraktionen ist damit möglich. Für eine schwarz-grüne Koalition reichen die Ergebnisse nicht: Die Grünen bekommen lediglich 85 Abgeordnete. Die AfD vergrößert ihre Fraktion mit 152 Sitzen deutlich. Die Linke stellt 64 Abgeordnete. Ein Mandat erringt erneut der Südschleswigsche Wählerverband, der als Partei der dänischen und friesischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit ist.
Die CSU ist mit 44 Abgeordneten im neuen Bundestag vertreten, wie die Bundeswahlleiterin auf ihrer Webseite mitteilte. Damit kommen aufgrund des neuen Wahlrechts drei Direktkandidaten nicht zum Zug, die zwar in ihren Wahlkreisen die meisten Erststimmen holten, dabei im landesweiten Vergleich aber am schlechtesten abschnitten. (dpa)
Deutschland hat gewählt: Friedrich Merz wird aller Voraussicht nach der nächste Bundeskanzler. Was erwarten Sie von seiner Kanzlerschaft und der kommenden Bundesregierung?
- Schreiben Sie uns! Mit Klick auf "Feedback" beziehungsweise "Feedback an die Redaktion" unter diesem Artikel können Sie uns Ihre Antwort zukommen lassen. Vergessen Sie dabei nicht anzukreuzen, dass wir Ihre Zuschrift veröffentlichen dürfen. Bitte geben Sie in Ihrer Nachricht an unsere Redaktion Ihren Vornamen, Ihr Alter und Ihren Wohnort an – wir veröffentlichen diese Angaben mit Ihrer Zuschrift und greifen nur Einreichungen auf, die diese Angaben enthalten.
+++
Bundeswahlleiterin: Union gewinnt – FDP und BSW draußen
- 02:07 Uhr
Die Union hat die Bundestagswahl nach Auszählung aller Wahlkreise gewonnen. Sie kam auf 28,6 Prozent der Stimmen. Mit großem Abstand folgt die zweitplatzierten AfD (20,8 Prozent) und der SPD (16,4 Prozent), die deutliche Verluste einfuhr. BSW und FDP (4,3 Prozent) schafften den Einzug ins Parlament nicht, wie auf der Website der Bundeswahlleiterin ersichtlich war. Das BSW kommt auf 4,972 Prozent der Stimmen. Die Grünen landen am Ende bei 11,6 Prozent und die Linke bei 8,8 Prozent.
Mit diesem Ergebnis wäre die laut einer YouGov-Umfrage beliebteste Koalition zwischen Union und SPD möglich. 44 Prozent der Befragten antworteten, dass sie sich dieses Regierungsbündnis am ehesten wünschen. 25 Prozent sähen am liebsten ein Dreierbündnis von Union, SPD und Grünen. 30 Prozent wünschen sich die von der Union ausgeschlossene Koalition mit der AfD.
YouGov befragte am Wahlabend ab 21.15 Uhr 1.001 Wahlberechtigte. Welche Koalitionen rechnerisch möglich sind, war zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht final entschieden.
+++
Linke gewinnt in Berlin – AfD im Osten vorn
- 01:19 Uhr
Überraschungs-Coup für die Linke: Nach Auszählung aller Wahlgebiete kam die Partei in Berlin auf 19,9 Prozent der Zweitstimmen. Sie ist in der Hauptstadt damit fast doppelt so stark wie bei der Wahl 2021 inklusive der Teilwiederholung 2024. Gewonnen hat sie bei Bundestagswahlen in Berlin noch nie, zuletzt lag sie auf Platz vier.
Die AfD ist bei der Bundestagswahl in allen fünf ostdeutschen Flächenländern stärkste Kraft geworden. Das geht nach Auszählung aller Wahlbezirke aus Daten der Landeswahlleiter in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hervor.
Die CSU ist bei der Bundestagswahl in Bayern mit großen Stimmengewinnen stärkste Kraft geworden und hat damit ihren jahrelangen Abwärtstrend beenden können. Nach Auszählung aller 47 Wahlkreise liegen die Christsozialen unter ihrem Parteichef
+++
SPD-Führung schlägt Klingbeil als Fraktionschef vor
- 23:48 Uhr
Die SPD-Führung schlägt Parteichef
Weiter heißt es in dem Schreiben, "das Amt hat mich geprägt und gefordert", so Mützenich. In der Parteiführung sei man heute zu dem Schluss gekommen, dass "es gut ist, wenn Jüngere den Karren weiterziehen und die Kräfte gebündelt werden." Am Montag müsse noch der amtierende Fraktionsvorstand über den Kandidaten befinden und am Mittwoch könnte Klingbeil dann gewählt werden. (dpa/bearbeitet von the)
+++
Ex-Verfassungsschützer Haldenwang nicht im Bundestag
- 23:18 Uhr
Der Ex-Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hat ein Bundestagsmandat verfehlt. Der für die CDU angetretene 64-Jährige landete als Direktkandidat im Wahlkreis Wuppertal I nach Angaben der Stadt auf Platz zwei. Da er nicht über einen Platz auf der CDU-Landesliste abgesichert war, kann er nicht in den Bundestag einziehen.
Sieger im Wahlkreis wurde mit 33,5 Prozent der Erststimmen erneut der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (48). Haldenwang kam auf 24,3 Prozent. Ob Lindh wieder ins Parlament einzieht, hängt nach dem erstmals angewandten neuen Wahlrecht von den Zweitstimmen seiner Partei ab. Es entscheidet sich daher erst mit dem am Abend noch ausstehenden vorläufigen Endergebnis. (dpa)
FDP-Chef Lindner: "Scheide aus der Politik aus"
- 23:03 Uhr
Früher am Abend hat Christian Lindner seinen Rückzug aus der Politik in Aussicht gestellt, jetzt macht er es fix: "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus", schreibt er auf X. Weiter heißt es in dem Beitrag, er sei dankbar "für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte".
Die FDP hat den Einzug in den Bundestag nach aktuellem Stand der Hochrechnungen verpasst.
+++
Weidel, Habeck und Lindner verpassen Direktmandate
- 22:44 Uhr
AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat ihren Wahlkreis bei der Bundestagswahl am Sonntag nicht geholt. Die AfD-Chefin unterliegt bei den Erststimmen im Bodenseekreis in Baden-Württemberg dem CDU-Kandidaten Volker Mayer-Lay, der dort schon bei der Wahl 2021 das Direktmandat geholt hatte. Er erringt 40,03 Prozent und Weidel 20,36 Prozent.
Auch Vizekanzler Robert Habeck verpasst ein Direktmandat: Er kann seinen Wahlkreis Flensburg-Schleswig nach Auszählung von 305 der 312 Wahlbezirke nicht verteidigen. CDU-Kandidatin Nicolaisen liegt nach Angaben des Landeswahlleiters bei 26,5 Prozent der Erststimmen.
FDP-Chef Christian Lindner landet beim Kampf um ein Direktmandat im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen auf Rang sechs. Das Direktmandat ging mit 42,21 Prozent an Caroline Bosbach (CDU).
Alle drei Spitzenkandidaten stehen allerdings auf Platz eins der jeweiligen Landesliste und sind für ein Bundestagsmandat darum nicht darauf angewiesen, den Wahlkreis direkt zu gewinnen.
CDU-Chef Friedrich Merz gewinnt sein Direktmandat im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen unterdessen mit deutlichem Abstand. Der 69-Jährige liegt nach Auszählung aller Gemeinden deutlich vor dem SPD-Kandidaten Dirk Wiese. Merz erreicht demnach 47,72 Prozent, Wiese 21,39 Prozent.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat im Wahlkreis in Potsdam die meisten Erststimmen gewonnen - wenn auch knapp. Scholz setzte sich bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) mit 21,8 Prozent der Erststimmen durch. (dpa/AFP/bearbeitet von ank und mcf)
+++
Freie Wähler verpassen Einzug in Bundestag
- 22:11 Uhr
Die Freien Wähler haben ihr Ziel verfehlt, drei Direktmandate zu erringen und auf diesem Weg in Fraktionsstärke in den Bundestag einzuziehen. Ihr Bundesvorsitzender Hubert Aiwanger liegt laut vorläufigem Ergebnis in seinem Wahlkreis Rottal-Inn mit 23 Prozent der Erststimmen mit einem uneinholbaren Rückstand nur auf Platz drei der Direktkandidaten. Auch die übrigen drei von den Freien Wählern in bayerischen Wahlkreisen ins Rennen geschickten Direktkandidierenden liegen uneinholbar hinter ihren Mitbewerbern zurück.
Die bundesweit angetretenen Freien Wähler schnitten darüber hinaus auch insgesamt schlechter ab als bei der Bundestagswahl 2021. In ihrem Stammland Bayern lagen sie nach einer vom Bayerischen Rundfunk veröffentlichten Hochrechnung bei 4,2 Prozent - nach 7,5 Prozent bei der Bundestagswahl 2021. (dpa/bearbeitet von mcf)
+++
Aktuelle Hochrechnung sieht weiteren Verlust für FDP
- 21:50 Uhr
In der jüngsten Hochrechnung (Stand: 21:45 Uhr) verliert die FDP noch einmal 0,4 Prozentpunkte. Ein Einzug in den Bundestag ist zwar rein rechnerisch noch möglich, wird aber immer unwahrscheinlicher.
- Union: 28,5 % (+4,4)
- AFD: 20,5 % (+10,1)
- SPD: 16,5 % (-9,2)
- Grüne: 11,9 % (-2,8)
- Linke 8,7 % (+3,8)
- FDP: 4,5 % (-6,9)
- BSW: 5 % (+5)
+++
Merz nennt Zeitplan für Regierungsbildung
- 21:32 Uhr
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will bis Ostern eine neue Bundesregierung bilden. Das kündigt er in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF an. "Wir haben jetzt noch knapp acht Wochen bis Ostern, und ich finde, das sollte eine Zeit sein, die ausreicht, maximal ausreicht, um eine Regierung in Deutschland zu bilden."
Deutschland wäre dann bereits fast ein halbes Jahr ohne eine Regierung mit Parlamentsmehrheit, sagt Merz mit Blick auf das Ampel-Aus im November. "Das ist eine Hängepartie, aus der müssen wir raus und mein Wunsch wäre, dass uns das schnell gelingt."
Falls die Union nur mit einem Partner verhandeln könne, dann werde es leichter. Merz: "Wenn wir zwei brauchen, wird es schwieriger, aber selbst dann wird es gelingen." (dpa/bearbeitet von ank)
+++
SSW-Abgeordneter Seidler wohl weiter im Parlament
- 21:17 Uhr
Der Südschleswigsche Wählerverband geht von einem Wiedereinzug in den neuen Bundestag aus. "Nach derzeitigem Stand haben wir unser Wahlziel erreicht, den SSW im Bundestag zu halten", sagte der SSW-Landesvorsitzende Christian Dirschauer am Abend. Das sei schon für sich genommen ein historischer Erfolg. "Und es zeigt, dass die Menschen im Norden Stefan Seidlers Arbeit im Bundestag durchaus würdigen."
Laut Landeswahlleiter kam die von der Fünf-Prozent-Hürde befreite Partei nach ausgezählten 2.457 von 3.052 Wahlbezirken in Schleswig-Holstein bereits auf 51.390 Zweitstimmen. Der SSW war im Vorfeld davon ausgegangen, dass 40.000 Stimmen notwendig sind. 2021 war die Partei auf 55.578 Zweitstimmen gekommen. Seidler sitzt seitdem im Bundestag. (dpa/bearbeitet von mcf)
+++
Bei FDP-Nichteinzug: Lindner kündigt Rückzug an
- 20:54 Uhr
FDP-Chef Christian Linder knüpft seine politische Zukunft an das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl. Sollten die Liberalen den Einzug in den Bundestag nicht schaffen, sei es völlig klar, dass er dann auch aus der Politik ausscheide, so Lindner in der ARD. Die FDP müsse sich dann "vollständig politisch und personell erneuern". Sein Führungsanspruch sei dann erloschen.
Nach den aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF schafft es die FDP nicht über die Fünf-Prozent-Hürde. Sie liegt demnach zwischen 4,7 und 4,8 Prozent - in Stein gemeiselt ist also noch nichts. (mcf/dpa)
+++
Söder hofft auf Deutschlandkoalition
- 20:19 Uhr
CSU-Parteichef Markus Söder hofft, dass die FDP den Einzug in den Bundestag schafft, sodass Union, SPD und Liberale eine Regierung bilden können. "Wenn die Wahl zwischen einer Kenia-Koalition und einer Deutschlandkoalition steht, klingt Deutschlandkoalition allein schon vom Namen her besser", so Söder in der ARD.
Mit einer Kenia-Koalition ist ein Bündnis von Union, SPD und Grünen gemeint. Anders als CDU- Chef Friedrich Merz hat Söder im Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit den Grünen wiederholt ausgeschlossen. (lla/mcf)
+++
Strack-Zimmermann: FDP-Ergebnis ist eine Klatsche
- 20:04 Uhr
FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann bezeichnet das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl als "Klatsche" und verlangt Konsequenzen. "Es ist wirklich auf die 12 und zwar mit Anlauf", sagt die Europaabgeordnete im ZDF.
"Ich glaube, Konsequenzen müssen vor allem thematisch gezogen werden, dass wir uns eben nicht nur reduzieren auf ein, zwei Themen." So müsse sich die FDP zum Beispiel auch um das Thema Sicherheit kümmern, auch wenn dies "kein schönes Thema" sei. (dpa/bearbeitet von ank)
+++
Neue Hochrechnung sieht BSW im Parlament
- 19:50 Uhr
In der jüngsten Hochrechnung legt das BSW leicht zu und würde es nach aktuellem Stand über die Fünf-Prozent-Hürde und damit in den Bundestag schaffen. Die Grünen verlieren leicht im Vergleich zur vorherigen Hochrechnung, die AfD legt etwas zu. Die FDP wäre demnach nicht im Bundestag vertreten.
- Union: 28,5 % (+4,4)
- AFD: 20,1 % (+9,7)
- SPD: 16,3 % (-9,4)
- Grüne: 12,4 % (-2,3)
- Linke 8,7 % (+3,8)
- FDP: 4,9 % (-6,5)
- BSW: 5 % (+5)
+++
Habeck: Grüne offen für Koalitionsgespräche
- 19:41 Uhr
"Ich wollte mehr. Ich glaube, dass alle von mehr geträumt haben", kommentiert Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck auf der Wahlparty seiner Partei die Hochrechnungen. Allerdings habe man sich auch "aus dem Umfrageloch hochgekämpft".
Der noch amtierende Vizekanzler macht auch klar: Er will weitermachen - womöglich als Koalitionspartner der Union: "Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen", betont Habeck.
Es sei jetzt entscheidend, das Land zusammenzuführen. "Jetzt muss Merz mal sehen, dass er wie ein Bundeskanzler und nicht wie ein sauerländische Wahlkämpfer regiert", sagt Habeck in Anspielung auf Merz' Rede vom Samstag, in der er linksgerichtete Wähler als "linke und grüne Spinner" bezeichnet hat. (lla)
+++
Zentralrat der Juden "erschrocken über Wahlerfolg der AfD"
- 19:25 Uhr
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, zeigt sich erschüttert über den Stimmenzuwachs der AfD. "Obwohl dieses Ergebnis nach den Umfragen zu erwarten war, bin ich an diesem Abend auch erschrocken über den Wahlerfolg der AfD, die ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt hat", sagt Schuster der "Welt".
Schuster fügt hinzu: "Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt, die sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neo-Nazismus sucht, mit den Ängsten der Menschen spielt und ihnen nur scheinbare Lösungen anbietet."
Schuster erwartet eine schwierige Regierungsbildung und appelliert "an alle handelnden Personen, sich ihrer Verantwortung für eine stabile Regierung bewusst zu sein". Man brauche aus der politischen Mitte "realistische Lösungen für die drängenden Probleme unseres Landes". (dpa/bearbeitet von ank)
+++

Reichinnek: "Fokus auf soziale Themen" erfolgreich
- 19:19 Uhr
Linke-Vorsitzende Heidi Reichinnek zeigt sich in der ARD "unfassbar dankbar über das Ergebnis". Das überraschend starke Abschneiden ihrer Partei zeige, "dass unser Fokus auf soziale Themen Erfolg hatte." Die Linke wolle nun Themen wie einen Mietendeckel, ein Programm für bezahlbaren Wohnraum und ein gerechtes Steuersystem angehen. (szu/dpa)
+++
Wagenknecht lobt BSW für "fantastischen Wahlkampf"
- 19:07 Uhr
Auf der Wahlparty des Bündnis Sahra Wagenknecht ist die Stimmung ausgelassen. "Unabhängig davon, wie es am Ende ausgeht, dass wir solche Werte haben, das ist ein toller Wahlkampf gewesen", sagt Parteichefin Sahra Wagenknecht unter Applaus. Überhaupt habe sie einen "fantastischen Wahlkampf" erlebt.
Zum momentanen Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob das BSW die Fünf-Prozent-Hürde reißt, sodass sie in den Bundestag einziehen darf. (lla/mcf)
+++
Olaf Scholz (SPD) gesteht Niederlage ein
- 18:51 Uhr
Olaf Scholz hat seine Wahlniederlage eingestanden und zeigt sich enttäuscht vom historisch schlechten Abschneiden seiner Partei: "Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die Sozialdemokratische Partei. Das muss, finde ich, einmal am Anfang gesagt werden", sagt der Bundeskanzler im Willy-Brand-Haus vor Anhängern.
Er ergänzt: "Das ist ein Ergebnis, aus dem wir gemeinsam nach vorne gehen müssen." Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz gratulierte er zum Ergebnis: "Für mich ist es wichtig, Friedrich Merz an dieser Stelle zu gratulieren. Herzlichen Glückwunsch zum Wahlergebnis."
Scholz will sein Amt "bis zum letzten Tag ausüben". Er macht aber auch deutlich, dass er mit der Regierungsbildung nichts zu tun haben wird: "Jetzt ist es an anderen, den Weg zu suchen, wie eine Regierung gebildet werden kann." (szu)
Wahlsieger Merz nennt Wahlabend "historisch"
- 18:48 Uhr
Wahlsieger Friedrich Merz spricht in einem ersten Statement von einem "historischen Wahlabend". Begleitet von rhythmischen Klatschen rief der Kanzlerkandidat der Union seinen Anhängern im Konrad-Adenauer-Haus zu: "Wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen."
"Ich weiß, dass es nicht einfach werden wird“, aber jetzt werde miteinander geredet, sagt er bezüglich der anstehenden Koalitionsbildung. Es gehe jetzt darum, "schnellstmöglich eine handlungsfähige Regierung in Deutschland zu schaffen, mit einer guten parlamentarischen Mehrheit", so Merz. Die Welt warte nicht auf Deutschland. Er beendet seine Rede mit dem Versprechen: "Deutschland wird wieder zukunftsfähig regiert." (szu/lla)
+++
Brantner (Grüne) sieht viele Optionen zur Regierungsbildung
- 18:39 Uhr
Aus Sicht der Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner gibt es viele Optionen zur Regierungsbildung. "Der Abend ist noch ziemlich offen", sagt sie im ZDF nach den ersten Prognosen zur Bundestagswahl. "Ich finde es zu früh, jetzt das eine oder andere auszuschließen."
Dennoch sei das vorläufige Ergebnis anders, als sie es sich gewünscht habe. Sie betont, Deutschland brauche jetzt einen Kanzler, der zusammenführe und nicht spalte. "Wir haben gesehen, dass der Move von Friedrich Merz das Land gespalten hat", so Brantner.
+++
Erste Hochrechnung bestätigt Sieg der Union
- 18:27 Uhr
Gemäß der ersten Hochrechnung hat Deutschland wie folgt gewählt:
- Union: 29 % (+4,9)
- AFD: 19,6 % (+9,2)
- SPD: 16 % (-9,7)
- Grüne: 13,3 % (-1,4)
- Linke 8,6 % (+3,7)
- FDP: 4,9 % (-6,5)
- BSW: 4,7 % (+4,7)
+++
Weidel nennt AfD-Ergebnis "historisch"
- 18:22 Uhr
AfD-Chefin Alice Weidel bezeichnet das Wahlergebnis für ihre Partei als historisch. "Wir haben ein historisches Ergebnis eingefahren. Wir waren noch nie stärker im Bund", sage Weidel nach Bekanntgabe der ersten Prognosen in der AfD-Bundesgeschäftsstelle.
"Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten", fügt sie hinzu. In Richtung Wahlgewinner CDU/CSU sagt Weidel: "Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung." (szu)
+++
Linnemann (CDU): "Kanzler wird Friedrich Merz heißen"
- 18:15 Uhr
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zeigt sich in einer ersten Reaktion zufrieden mit dem Abschneiden der Union. "Ich meine, es wird noch ein spannender Abend, aber eins ist klar: Die Wahl hat die Union gewonne", sagt der CDU-Generalsekretär in der ARD und ergänzte: "Und der neue Kanzler wird Friedrich Merz heißen."
Im Hinblick auf das Ergebnis betont Linnemann: "Wichtig ist, das es zu diesem Wechsel in der Politik kommt." Deutschland sei "ein so tolles Land, wir haben die besten Voraussetzungen". (szu)
+++
Erste Prognose: Union gewinnt Bundestagswahl
- 18:00 Uhr
So hat Deutschland laut erster Prognose abgestimmt:
- Union: 28,5 % (+4,4)
- AFD: 20 % (+9,6)
- SPD: 16,5 % (-9,2)
- Grüne: 12 % (-2,7)
- Linke 9 % (+4,1)
- FDP: 5 % (-6,4)
- BSW: 5 % (+5)
+++


"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.