Für die Linke steht die Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt im Mittelpunkt ihres Wahlprogramms. Diese Ziele in der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik verfolgt die Partei.
Mindestlohn von zehn Euro
Die Linke fordert "gute Arbeit" für alle. Das beinhaltet zunächst ein Verbot von Leiharbeit, die Eindämmung von Werkverträgen und Befristungen, die Umwandlung von Minijobs in voll sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und den Schutz von Praktikanten. Die Partei fordert außerdem einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde, der jährlich steigen soll. Doch das ist nicht alles: Vielmehr sollen in den einzelnen Branchen höhere Mindestlöhne leichter festgelegt werden können.
Außerdem verlangt die Linke gleichen Lohn für gleiche Arbeit – egal ob Mann oder Frau, Ost oder West, mit oder ohne Behinderung – und die Begrenzung von Managergehältern.
Die Partei wünscht sich, dass "die Menschen mehr freie Zeit zur eigenen Verfügung und zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft haben". Deshalb soll zunächst die wöchentliche Höchstarbeitszeit im Arbeitszeitgesetz von 48 auf 40 Stunden gesenkt wird. Doch das Hauptziel ist es, die Arbeitszeit noch stärker zu verkürzen: "Sechs Stunden sind genug", findet die Linke – und das bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Außerdem sollen die Arbeitnehmer mehr mitbestimmen können.
Hartz IV steht auf der Abschussliste der Linken, denn sie empfindet das ALG II als Schikane. Bis es soweit ist, soll der Regelsatz auf 500 Euro erhöht und Ein-Euro-Jobs abgeschafft werden. Die Partei plädiert für eine Mindestsicherung von mindestens 1.050 Euro und will ein entsprechendes Konzept einbringen. Das bedingungslose Grundeinkommen hingegen sorgt für Diskussionen in der Partei. Im Wahlprogramm verspricht sie, die Debatten fortzusetzen.
Solidarische Mindestrente von 1.050 Euro
Die Rente mit 67 müsse abgeschafft werden, schreibt die Linke in ihrem Wahlprogramm und fordert die Rückkehr zur Rente mit 65. Wer 40 Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt hat, soll ab 60 abschlagsfrei in Rente gehen können. Niedrige Löhne, Arbeitslosigkeit, Kindererziehung und Pflege sollen in der Rente besser integriert werden. Die Linke will eine "Solidarische Mindestrente" von 1.050 Euro netto einführen, die sich aus den eingezahlten Rentenansprüchen und Steuergeldern zusammensetzen soll. Die Renten in Ost und West sollen zudem angeglichen werden.
Im Vergleich: Das fordern die anderen Parteien
- CDU/CSU: Diese Politik befürworten die christlichen Parteien
- SPD: die Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik der SPD
- Bündnis 90/die Grünen: Diese Ziele verfolgen Bündnis 90/die Grünen
- FDP: Was der FDP bei Arbeit und Rente wichtig ist
Um herauszufinden, welche Partei Ihren Überzeugungen am nächsten kommt, können Sie das bei uns ab Ende August mit dem Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung überprüfen. Der Wahl-O-Mat stellt allerdings keine Wahlempfehlung dar, sondern dient lediglich der Information zu den Wahlprogrammen der Parteien. Den Wahl-O-Mat finden Sie hier.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.