Sollte die FDP den Einzug in den Bundestag verpassen, will sich Parteichef Christian Lindner aus der Politik zurückziehen. Das kündigte er am Abend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF an. Auch sein Parteikollege Wolfgang Kubicki erwägt einen solchen Schritt.

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FDP-Chef Christian Lindner kündigt seinen Rückzug an, falls die Partei den Einzug in den Bundestag verpasst. Lindner sagte am Abend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF: "Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist das völlig klar, dass ich dann auch aus der Politik ausscheide." Nach den jüngsten Hochrechnungen von ARD und ZDF scheitert die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde.

Politischer Abschied: Lindner zeigt Dankbarkeit

Falls die FDP nicht wieder in den Bundestag komme, werde er dafür sorgen, dass sich seine Partei politisch und personell neu aufstellen könne. "Da wirke ich mit." Er werde dann nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren. Sein Führungsanspruch für die FDP sei dann erloschen, sagte Lindner. Dann müsse die FDP einen neuen Start haben. "Wenn morgen meine politische Laufbahn endet, dann scheide ich mit einem Gefühl nur: Dankbarkeit. Große Dankbarkeit."

Lindner ist seit Ende 2013 Vorsitzender der FDP. Unter seiner Führung gelang der FDP 2017 der Wiedereinzug in den Bundestag. Lindner war im November von Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach einem Streit vor allem um die Schuldenbremse entlassen worden. Damit war das Aus der Ampel besiegelt.

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Auch Kubicki wird FDP-Karriere beenden

Ähnliche Pläne verfolgt offenbar auch sein Parteikollege Wolfgang Kubicki. Der stellvertretende Parteivorsitzende hat sich klar zu seiner politischen Zukunft geäußert: "Sollten wir den Bundestag nicht erreichen, ist meine politische Karriere in der FDP zu Ende", sagt Kubicki im Interview mit "ntv". Das "Flensburger Tageblatt" zitierte den 72-Jährigen: "Ja, dann ist für mich politisch Schluss, denn ich werde in der nächsten Woche 73 Jahre alt." (dpa/bearbeitet von ali)

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