Der neu gewählte Bundestag ist weniger weiblich als der bisherige. Die Linke stellt besonders viele junge Abgeordnete, die AfD besonders viele ältere. Ein Überblick über die demografischen Besonderheiten des 21. Deutschen Bundestags:

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Frauenanteil liegt bei knapp einem Drittel

Der Frauenanteil im neuen Bundestag liegt bei knapp einem Drittel. Von den 630 Bundestagsabgeordneten sind 204 weiblich, das entspricht 31,2 Prozent. In der zu Ende gegangenen Wahlperiode lag der Frauenanteil zuletzt bei gut 35 Prozent. Der Rückgang ist maßgeblich auf das Erstarken von Union und AfD zurückzuführen, die besonders niedrige Frauenanteile haben.

Den höchsten Frauenanteil in ihren Reihen hat die Grünen-Fraktion mit 61,2 Prozent, gefolgt von der Linken mit 56,2 Prozent. In der SPD-Fraktion sind es 41,7 Prozent. Bei der Unionsfraktion liegt der Frauenanteil bei nur 23,1 Prozent. Am niedrigsten ist er bei der AfD mit lediglich 11,8 Prozent.

Jüngste und älteste Abgeordnete

Der Linken-Politiker Gregor Gysi wird als Alterspräsident die konstituierende Sitzung des neuen Bundestags eröffnen - er kommt auf knapp 31 Dienstjahre als Bundestagsabgeordneter. Gysis Fraktion stellt auch den jüngsten Abgeordneten: Der Linke Luke Hoß ist erst 23 Jahren alt. Allein sechs der zehn jüngsten Abgeordneten im neuen Bundestag kommen von der Linken. Zwei kommen von der AfD, einer von den Grünen und eine von der CDU.

Unter den zehn ältesten Abgeordneten sind gleich sieben AfD-Politiker, unter ihnen der mit 84 Jahren älteste Abgeordnete Alexander Gauland. Auf der Liste der Ältesten steht auf Platz zehn auch der mutmaßlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit seinen 69 Jahren. In die Top Ten schafft es auch die Grünen-Politikerin Claudia Roth, die ebenfalls erneut in den Bundestag einzog.

Abgewählte, Wiedergewählte, Neuzugänge

Aus dem aktuellen Bundestag scheiden 333 Abgeordnete aus, darunter alle 90 FDP-Parlamentarier und 98 aus der SPD. Wiedergewählt wurden 400 Abgeordnete, die größten Posten machen hier die Union mit 146 und die SPD mit 109 Parlamentarierinnen und Parlamentariern aus. Neu gewählt wurden 230 Abgeordnete - allein 92 von der AfD, 62 von der Union und 51 von der Linken.

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Verkleinertes Parlament

Durch die noch von der Ampel-Koalition beschlossene Wahlrechtsreform schrumpft das Parlament von 733 auf nun 630 Abgeordnete. Es gibt keine Überhangs- und Ausgleichsmandate mehr. Eine Folge der Reform ist es, dass 23 Bewerberinnen und Bewerber, die in ihren Wahlkreisen bei den Erststimmen vorne lagen, kein Mandat im Bundestag bekommen.

Die Verkleinerung des Bundestags könnte nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag einsparen. Einsparpotenzial gibt es vor allem bei den Mitarbeitergehältern der Abgeordneten.

Ins Gewicht fallen auch die Diäten der Abgeordneten, Geldleistungen an die Fraktionen und Kosten für Reisen, Wahlkreisbüros und Zweitwohnungen in Berlin. (afp/ bearbeitet von mm)  © AFP