Einer aktuellen Umfrage zufolge rechnet die Mehrheit der österreichischen Bürger mit einem Sieg von Norbert Hofer bei der Stichwahl zum Bundespräsidenten. Marktforscher erklären sich das mit der aktuellen Flüchtlings- und Sicherheitspolitik.
Viele Österreicherinnen und Österreicher wissen noch nicht, wen sie am 2. Oktober zum Bundespräsidenten wählen wollen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts OGM im Auftrag der Tageszeitung "Kurier".
92 Prozent der Wähler von
15 Prozent der Wechselwähler sind unentschlossen
"Bei Wechselwählern sind noch 15 Prozent unentschlossen, für wen sie votieren werden", erläutert OGM-Chef Wolfgang Bachmayer im Gespräch mit der Zeitung.
Fast alle Befragten - 91 Prozent - wollen "sehr sicher" (75 Prozent) oder "eher sicher" (16 Prozent) wieder zur Wahl gehen. In beiden Wählergruppen finde eine gute Mobilisierung statt, urteilt Bachmayer.
Höhere Siegchancen für Hofer
Höhere Chancen auf das Amt des Bundespräsidenten rechnen die Umfrageteilnehmer aktuell Norbert Hofer aus (38 Prozent). 34 Prozent der Befragten glauben an einen Sieg von Alexander Van der Bellen. 28 Prozent entschieden sich für die Antwortmöglichkeit "Weiß nicht".
Laut OGM-Chef Bachmayer erklärt sich die Mehrheit für Hofer mit der "anhaltenden und sich verstärkenden Thematisierung des Flüchtlings-, Integrations- und Sicherheitsthemas – von den Anschlägen in Nizza bis zu Äußerungen von Christian Kern, Sebastian Kurz und Hans Peter Doskozil".
Wiederholung gerechtfertigt?
Eine knappe Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher (55 Prozent) hält es für gerechtfertigt, dass die Stichwahl zum Bundespräsidenten wiederholt wird. 41 Prozent sprachen sich dagegen aus, 4 Prozent machten keine Angabe.
Anders sehen das Wechselwähler, die im ersten Wahldurchgang Ende April für einen anderen Kandidaten als Van der Bellen oder Hofer gestimmt hatten: Sie halten die Aufhebung der Stichwahl trotz aller Kritikpunkte zu 59 Prozent für ungerechtfertigt. (ank)
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