Vier Wochen vor der Neuwahl des Bundespräsidenten gibt es erneut eine Panne. Nach Angaben des Innenministeriums wurden mehrere schadhafte Wahlkarten entdeckt. Die Kuverts waren mit einem defekten Klebestreifen versehen.
In einem Schreiben wurden nun alle österreichischen Gemeinden ersucht, die Wahlkarten "idealer Weise systematisch, zumindest aber stichprobenweise" auf Produktionsfehler zu untersuchen, hieß es am Montag. Offenbar haben sich beide zu einem Kuvert zusammengeklebten Papierblätter über weite Teile der dafür vorgesehenen Klebezone voneinander gelöst.
Die Kontrolle stelle die Gemeinden durchaus vor Probleme, der zusätzliche Aufwand sei "unerfreulich" da er einen deutlichen Mehraufwand mit sich bringe, sagte der Pressesprecher des Gemeindebunds, Daniel Kosak gegenüber dem ORF.
Wähler, die eine schadhafte Wahlkarte bekommen haben, sollen mit der zuständigen Gemeinde in Kontakt treten. Dafür wurde eine Hotline unter der Telefonnummer 0800 202220 eingerichtet.
Der Verfassungsgerichtshof hatte die Stichwahl vom 22. Mai in einem bisher einmaligen Vorgang wegen zahlreicher Prozedurfehler aufgehoben. Bei der Auszählung der Stimmen der Briefwähler war es laut dem Urteil zu keinem Wahlbetrug gekommen. Allerdings waren Vorgänge wie das vorzeitige Öffnen und vorschriftswidrige Lagern der Kuverts sowie das teilweise Auszählen durch Unbefugte Grund genug für eine Neuauflage.
Am 2. Oktober kommt es erneut zu einem Duell zwischen dem von den Grünen unterstützten Alexander Van der Bellen und dem Kandidaten der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer.
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