Alle Spekulationen der vergangenen Wochen um seine Zukunft haben ein Ende: Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) wird nicht für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren. Das gab ÖVP-Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner am Donnerstag in der ZIB2 bekannt.

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Mit dieser Ankündigung überraschte ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner am Donnerstagabend im ORF: Erwin Pröll stehe nicht als Nachfolger von Bundespräsident Heinz Fischer zur Verfügung, da er Landeshauptmann von Niederösterreich bleiben wolle. Pröll wolle "eine strukturierte und wohlvorbereitete Vorgangsweise, was die Zukunft anbelangt, haben", erklärte Mitterlehner.

Mitterlehner bedauert Absage

Der ÖVP-Chef und Vizekanzler zeigte sich über Prölls Entscheidung enttäuscht, die er bereits einige Tage vor Weihnachten "mit Bedauern" zur Kenntnis genommen habe: "Ich kann Ihnen bestätigen, dass ich Erwin Pröll für einen sehr guten und geeigneten Kandidaten halten würde."

Pröll: "Logische Entscheidung"

Pröll selbst erklärte am Freitag gegenüber dem "Standard": "Das ist eine Entscheidung gewesen, die relativ lange gereift ist, aber letztlich war das eine logische Entscheidung. Meine Lebensplanung hat die Hofburg für mich nie vorgesehen gehabt, dieser Entschluss hat sich auch in letzter Zeit verfestigt. Ich habe das ja immer klar gesagt."

Wer wird ÖVP-Kandidat?

Wer nun für die ÖVP ins Rennen gehen wird, will Mitterlehner am Sonntag bekanntgeben. "Wir haben lauter gute und ausgezeichnete Kandidaten. Es versteht sich aber von selber, dass ich zuerst mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Parteivorstand die Angelegenheit erörtere", sagte er in der ZIB2.

Neben Pröll tauchten im Zuge von Spekulationen in den Medien etwa die Namen von Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, Justizminister Wolfgang Brandstetter und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl auf. Auch der EU-Abgeordnete Othmar Karas gilt als möglicher ÖVP-Kandidat.

Van der Bellen tritt an

Wie am Freitag bekannt wurde, wird für die Grünen deren Ex-Parteichef Alexander Van der Bellen kandidieren. Fix ist außerdem die Kandidatur der früheren Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Irmgard Griss. Sie verkündete schon im vergangenen Jahr, als "Unabhängige" antreten zu wollen.

Unsicher ist unterdessen noch, wer für die SPÖ antritt - hier wird aber immer wieder Sozialminister Rudolf Hundstorfer genannt.

Wahl im April

Wer neuer Bundespräsident wird, entscheiden die Österreicher voraussichtlich am 24. April per direkter Wahl. Die zwölfjährige Amtszeit Fischers endet am 8. Juli, ein drittes Mal darf er nicht antreten.

(af)

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