Die Pannenserie rund um die Bundespräsidentenwahl reißt nicht ab: Nun wurde bekannt, dass es über eine Plattform für Wahlkartenanträge möglich war, mit gefälschten Daten die Wohnadresse von Personen abzufragen.
Rund um die Bundespräsidentenwahl gibt es eine weitere Datenpanne: Wie "NZZ.at" berichtet, war es über die Suchfunktion auf "wahlkartenantrag.at" vorübergehend möglich, mit Namen, Geburtsdatum und Heimatgemeinde sowie einer gefälschten Passnummer die jeweilige Wohnadresse einer Person zu recherchieren.
Zusätzlich konnte man herausfinden, ob die jeweilige Person einen Wahlkartenantrag gestellt hat oder nicht. Die "Salzburger Nachrichten" fragten unter anderem Informationen über Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sowie andere Politiker und Prominente ab.
Einsichtnahme nicht gesetzeskonform
Das Innenministerium bestätigte "NZZ.at", dass die Möglichkeit, in die Anträge anderer Personen Einsicht zu nehmen, nicht gesetzeskonform ist. Zwar könne man bestimmte Daten auch über die Wählerevidenz in Erfahrung bringen, das betreffe nicht die Frage, ob jemand eine Wahlkarte beantragt habe oder nicht. Auch dass Personenabfragen getätigt werden konnten, geht laut Innenministerium nicht konform mit dem Datenschutzrecht.
Bereits am Montagabend war bekannt geworden, dass es durch eine Sicherheitslücke möglich war, eine Wahlkarte mit falschen Daten zu beantragen.
Die Seite "wahlkartenantrag.at" war in den vergangenen Tagen vorübergehen offline, später jedoch wieder erreichbar. Mittlerweile können Wahlkarten nur noch mittels Bürgerkarte oder Antragscode angefordert werden. (rs)
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