Das Rennen um die Hofburg geht zum dritten Mal auf die Zielgerade: Alexander Van der Bellen startet in den Intensivwahlkampf - und warnt erneut vor einer "blauen Republik".

Nachrichten und Hintergründe zur Bundespräsidentenwahl

Alexander Van der Bellen ist zum dritten Mal in die heiße Phase des Wahlkampfs um das Amt des Bundespräsidenten gestartet - mit Daft Punk und "Herr der Ringe"-Analogien.

Beim offiziellen Wahlkampfauftakt am Dienstagabend bahnte sich Van der Bellen zu Daft Punks "One More Time" einen Weg durch seine Unterstützer auf die Bühne. In seiner rund 30-minütigen Rede wies er auf die schönen Seiten Österreichs hin: Es sei ein "offenes, freundliches, helles, erfolgreiches Land".

Gleichzeitig warnte der ehemalige Grünen-Chef erneut vor einer Machtübernahme der FPÖ im Fall eines Sieges von Norbert Hofer - und einer "Art Alpen-Mordor", einer österreichischen Variante des "Schwarzen Landes" aus J. R. R. Tolkiens "Herr der Ringe".

Berechtigte Sorgen und geschürte Ängste

"Wollen wir es [Österreich] als eine Aneinanderreihung von Katastrophen und Verschwörungen sehen?", fragte Van der Bellen. Man müsse zwischen "berechtigten Sorgen und Ängsten" und "geschürten Ängsten und Zwietracht" unterscheiden, wiederholte der 72-Jährige. Für die nachvollziehbaren Ängste brauche es Lösungen, für die geschürten Ängste einen Bundespräsidenten, der seine Stimme erhebe.

Seine Wahlkämpfer rief Van der Bellen auf, "nicht in unserer Echokammer" zu verharren: "Versuchen Sie, sich einzumischen, ohne übertrieben lästig zu sein." Die Lacher auf seiner Seite hatte der Tiroler, als er die Kaunertaler Gipfel aufzählte, die auf seinem Wahlkampfplakat zu sehen sind.

"Trage auch blaue Krawatten"

Gegen Ende seiner Rede sprach der Ex-Grünen-Chef seinen Anhängern Mut zu: "Kopf hoch, wir gewinnen das. Wir wollen aber nicht nur eine Wahl gewinnen, wir verteidigen schon was - fast hätte ich gesagt das Abendland." - Dies brachte ihm ebenfalls einige Lacher ein.

Man dürfe Begriffe nicht zu sehr anderen überlassen, betonte Van der Bellen. "Ich trage auch blaue Krawatten, ich lasse mir die Farbe Blau nicht wegnehmen. Ich lasse mir den Begriff Heimat nicht wegnehmen" - auch wenn er ihn anders definiere als die FPÖ.

Zum Wahlkampfauftakt waren zahlreiche Vertreter der Grünen erschienen, darunter Obfrau Eva Glawischnig. Prominente Unterstützung erhielt der Bundespräsidentschaftskandidat auch von ÖVP-Mandatar Othmar Karas und der ehemaligen Chefin des Liberalen Forums, Heide Schmidt. (ank)

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