SPÖ-Diplomat Wolfgang Petritsch wirbt offen für Alexander Van der Bellen. Dem Kandidaten seiner eigenen Partei, Rudolf Hundstorfer, sagt er eine "vorhersehbare Katastrophe" voraus.
Präsidentschaftskandidat
"Van der Bellen hat schon bei den Grünen bewiesen, dass er kein Parteiobmann im üblichen Sinn ist – und auch keine Scheu hat, im weitesten Sinne sozialdemokratische Positionen zu vertreten", sagte Petritsch dem "Kurier".
Van der Bellen repräsentiere "jene Weltoffenheit, für die Österreich in der Vergangenheit lange erfolgreich gestanden ist". Angesichts des "dramatischen Niedergangs der Internationalität in der SPÖ" sei es ihm wichtig, "dass Österreich künftig wieder von einem Politiker vertreten wird, der die Zeichen der Zeit erkennt", betonte Petritsch.
Unterstützung für "chancenreichsten Gegenkandidaten"
Der Diplomat findet klare Worte: Statt Parteitreue zu demonstrieren und Rudolf Hundstorfer zu wählen, geht es ihm darum, einen Bundespräsidenten aus Reihen der FPÖ zu verhindern. "Es zeichnet sich eine vorhersehbare Katastrophe für den SPÖ-Kandidaten ab. Daher werbe ich für eine breite Unterstützung des chancenreichsten Gegenkandidaten von Norbert Hofer."
Petritsch ist nicht der einzige Sozialdemokrat, der die Kandidatur von Van der Bellen unterstützt. Auch Ex-ÖH-Chefin Barbara Blaha, der langjährige SPÖ-Unterstützer André Heller und Musiker Willi Resetarits - seinerzeit auf Seiten von SPÖ-Kandidat Heinz Fischer - machen nun für den ehemaligen Grünen-Chef mobil. (ank)
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