Eine Woche vor der Bundespräsidentenwahl haben die Kandidaten - wie gesetzlich vorgeschrieben - ihre Sach- und Geldspenden offengelegt. Am meisten Parteigelder kassierten demnach Alexander Van der Bellen von den Grünen und Norbert Hofer von der FPÖ: jeweils rund zwei Millionen Euro.

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Der als unabhängiger Kandidat antretende Alexander Van der Bellen finanziert seinen Wahlkampf für die Bundespräsidentenwahl am 24. April überwiegend aus Parteimitteln der Grünen. Von ihnen hat er 1,16 Millionen Euro an Geldspenden sowie eine Million Euro an Sachspenden - etwa Personal, Büro oder Plakatständer - erhalten.

Dazu kommen weitere 146.000 Euro an Geldspenden von privaten Unterstützern sowie 1.900 Euro an privaten Sachspenden. Die größeren Summen stammen hauptsächlich von Grünen-Politikern - etwa der EU-Abgeordneten Ulrike Lunacek (4.000 Euro), der Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (3.000 Euro) und Klubobfrau Eva Glawischnig (2.000 Euro). Die höchste Einzelspende - 20.000 Euro - stammt von Öko-Unternehmer Werner Lampert ("Ja! Natürlich", "Zurück zum Ursprung") und seinen Partnern. Insgesamt hat Van der Bellen rund 2,3 Millionen Euro eingenommen.

Norbert Hofer wirbt nach eigenen Angaben nicht um Spenden. Daher legt er auf seiner Website nur die Parteigelder der FPÖ offen: 1.907.154,08 Euro hat er demnach von der Bundespartei erhalten, weitere 33.879,59 Euro kamen von der Freiheitlichen Partei Kärntens. In Summe macht das 1,94 Millionen Euro.

Sachspenden weist Hofer nicht aus. Ob die Partei beispielsweise die Kosten für die Mitarbeiter des Parlamentsklubs übernimmt, die für die Kampagne arbeiten, war auf APA-Anfrage nicht in Erfahrung zu bringen. Hofer ist der einzige Kandidat, der die Offenlegung seiner Parteispenden in einer Fußnote am unteren Ende seiner Website "versteckt".

Irmgard Griss hat bisher rund 845.000 Euro an Spendengeldern erhalten - seit Sonntag (siehe Grafik) sind damit noch einmal 10.000 Euro dazugekommen. Das Geld stammt zu 91 Prozent von Kleinspendern, die bis 1.000 Euro gegeben haben. Auf ihrer Website führt Griss 14 Großspender mit Beträgen ab 10.000 Euro auf.

Schon im Dezember spendete die Grazer Anwältin Cattina Leitner 100.000 Euro, der steirische Wurstfabrikant Ferdinand Sorger sen. steuerte 50.000 Euro zum Wahlkampf bei. Je 20.000 Euro gaben Marinos Yannikos, Gründer des Portals Geizhals.at, Veronika Piëch aus der Porsche-Familie sowie die frühere ÖVP-Bezirkspolitikerin Kathrin Gürtler. Die erhaltenen Sachspenden listet Griss auf ihrer Website zwar auf, beziffert allerdings nicht deren Wert.

Rudolf Hundstorfer hat bisher 1,63 Millionen Euro an Spendengeldern erhalten. Der größte Batzen stammt von der SPÖ: 1,3 Millionen Euro. 280.318,34 Euro hat der Verein Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) dazugegeben.

Private Spenden machen insgesamt 17.309,15 Euro aus. Sie scheinen alle unter der Grenze von 3.500 Euro zu liegen - erst dann erfolgt eine namentliche Nennung. Die Zuwendungen der SPÖ enthalten allerdings auch "Spenden von Einzelpersonen an die Wahlbewegung Rudolf Hundstorfers über die Sozialdemokratische Partei Österreichs".

Andreas Khol hat 1,06 Millionen Euro an Sachleistungen und Personalaufwand der ÖVP-Bundespartei erhalten. Dazu kommen insgesamt 506.000 Euro der ÖVP-Landesparteien.

Namentlich als Spender genannt sind die Alpine Water Produktions- und Vertriebsgesellschaft mbH aus Innsbruck mit 10.000 Euro, der Innsbrucker Steuerberater Helmut Marsoner (5.000 Euro), Investmentbanker Thomas Marsoner (10.000 Euro) und Rechtsanwalt Rudolf Gürtler (20.000 Euro). In Summe machen die Privatspenden 82.216 Euro aus. Damit kommt Khol insgesamt auf Spendengelder in Höhe von 1,65 Millionen Euro.

Richard Lugner finanziert seinen Wahlkampf laut eigener Aussage selbst und sammelt keine Spenden. Daher hat Lugner weder Großspenden noch Parteigelder zu melden.

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