Andreas Khol geht für das Amt des Bundespräsidenten ins Rennen. Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner lobte bei der Bekanntgabe am Sonntagabend seinen Kandidaten naturgemäß in höchsten Tönen. So kommentiert die Presse die Nominierung Khols.

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DER STANDARD: "Die Nominierung von Andreas Khol ging in der Partei nicht ganz ohne Knirschen über die Bühne, es gab etliche Vorbehalte, ob diese Positionierung richtig und Khol – nach Erwin Pröll – die beste Wahl sei.

Letztlich war es aber auch eine Frage der Alternativen, also wollte der Parteivorstand dem Debakel der Pröll-Absage nicht ein zweites folgen lassen und feierte den ehemaligen Nationalratspräsidenten als den ,richtigen' Kandidaten."

FORMAT: "Khol gehört zu den interessanteren Persönlichkeiten, die Österreichs Innenpolitik zu bieten hat. Deklariert wertekonservativ, dafür in vielen Dingen weltoffener als manch liberaler Parteifreund, lässt sich der Tiroler nicht so recht in die üblichen Schubladen einordnen."

"Ich war sprachlos": Andreas Khol über seine Kandidatur

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WIRTSCHAFTSBLATT: "Nunmehr wird sich die ganze Partei hinter ihrem Seniorenbund-Chef versammeln müssen, gilt es doch den ersten Wahlsieg auf Bundesebene seit vielen Jahren zu erringen. Dass man da gerade auf Khol setzt, überrascht, fand man ihn doch stets in Beliebtheitsrankings auf den hinteren Plätzen. (...)

Fachlich wäre das Amt für den leidenschaftlichen Südtirol-Politiker, Kunstliebhaber und Rosenzüchter wohl problemlos machbar. Khol hat internationale Kontakte, bringt wie Amtsinhaber Heinz Fischer juristisches Rüstzeug mit, ist kulturell bewandert und lässt mit seiner geschliffenen Rhetorik auch die ein oder andere kernige Neujahrsrede erwarten, wobei verbale Ausrutscher wie jener über die aus dem Fernseher blickenden ,roten Gfrieser' wohl besser der Vergangenheit angehören sollten."

DIE PRESSE: "Khol gehörte zum engen Verhandlungsteam für die schwarz-blaue Regierung, die Wolfgang Schüssel im Jahr 2000 schließlich besiegelte. Der jetzige Seniorenchef wäre eigentlich lieber Innenminister geworden. Dann wechselte er aber in den Parlamentsklub. Die Volkspartei hatte bereits vor seiner Kür bereits einen absoluten Politprofi angekündigt. Das ist Khol zweifellos: Seit vier Jahrzehnten ist er immerhin schon in der Politik vertreten – als Abgeordneter, Klubobmann, Nationalratsabgeordneter oder Seniorenbundobmann."

KURIER: "Gesellschaftspolitisch gilt Khol als erzkonservativ; so lehnt er etwa die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare strikt ab. Wie ordnen Parteifreunde ihn ein? ,Er bringt alles mit, was ein guter Bundespräsident braucht', sagt ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka im Interview. ,Andreas Khol hat die internationale Erfahrung. Er ist ein gestandener Wertkonservativer, aber gleichzeitig ein kulturliberaler Intellektueller, kurz: Ein gescheiter Kerl – und das ist, sollte er es schaffen, in der heutigen Zeit durchaus ein Bundespräsident, den wir brauchen.'"

(rs)

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