Welcher Leidenschaft geht Alexander Van der Bellen abseits des politischen Parketts besonders gerne nach? Welche Bücher kann er empfehlen? Und wie geht er privat damit um, ständig erkannt und angesprochen zu werden? Der Präsidentschaftskandidat hat für uns fünf Fragen zu seinem Privatleben beantwortet.
Wie verbringen Sie ihre Freizeit am liebsten, wenn Sie nicht Ihrer politischen Arbeit nachgehen?
Ich komme immer wieder gern zurück in meine Heimat, das wunderschöne Tiroler Kaunertal. Dort gehe ich mit meinen Hunden in den Bergen wandern.
Perfektion ist auf Dauer einigermaßen langweilig. In welchen privaten Bereichen sind Sie davon meilenweit entfernt?
Nobody is perfect! Jeder hat seine Laster. Aber ich habe eine Hypothese über die Laster, die man hat: Wenn man das eine Laster aufgibt, welches andere nimmt man dann?
Gibt es andere Politiker oder in der Öffentlichkeit stehende Personen, mit denen Sie einen privaten freundschaftlichen Kontakt pflegen, der über sporadische Treffen hinausgeht?
Ja natürlich gibt es Freundschaften mit Personen des öffentlichen Lebens, aber es liegt in der Natur der Sache, dass private Freundschaften auch privat bleiben sollen.
Welche drei Bücher würden Sie unseren Lesern empfehlen? Eine jeweils kurze Begründung wäre fein.
Tilmann Lahme "Die Manns" – ein Roman über die Familie von Thomas Mann. "Makarionissi oder Die Insel der Seligen" von Vea Kaiser, weil ich es gerne als nächstes lesen möchte. Und natürlich Werke der großen Russen Gogol, Tschechow und Dostojewski, die mich allein schon wegen der Herkunft meiner Eltern interessieren. (Van der Bellens Eltern sind estnischer Herkunft - Anm.)
Für Prominente ist es nicht immer einfach, sich privat im öffentlichen Raum zu bewegen. Wie gehen Sie damit um, ständig erkannt, beobachtet und angesprochen zu werden?
Ich freue mich über jedes Gespräch und über jedes Selfie. Ich habe mir das ja selbst ausgesucht. So wichtig die individuelle Freiheit ist, muss man auch immer wieder Verantwortung übernehmen. Das möchte ich jetzt tun.
Deshalb stelle ich mich nun auch schon zum dritten Mal innerhalb eines Jahres der Wahl zum Bundespräsidenten. Diese Option anzunehmen und auch eine Chance zu haben, hat für mich auch etwas mit Freiheit zu tun – auch wenn das jetzt paradox klingen mag.
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