"Die Situation in der sich das Österreichische Bundesheer zur Stunde befindet, ist eine schwierige" – Verteidigungsminister Gerald Klug hat am Freitag eine Strukturreform für das Bundesheer vorgestellt, die es in sich hat: 200 Millionen Euro sollen eingespart, Kasernen geschlossen und Personal abgebaut werden.

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Verteidigungsminister Gerald Klug hat am Freitag seine Ausführungen zum Strukturpaket in einer Pressekonferenz vorgestellt. Zu lange, sei an "überalterten" Strukturen festgehalten worden. Ab sofort wolle man sich auf die "einsatzwahrscheinlichen" Aufgaben konzentrieren und insgesamt 200 Millionen Euro im Jahr einsparen. Dies soll unter anderem durch die Reduktion der schweren Waffen, durch die Umstellung der Offiziers- und Unteroffiziersausbildung sowie durch die Schließung von sieben Kasernen und durch Personalabbau erreicht werden.

Das Bundesheer soll weiterhin Aufgaben wie den Schutz kritischer Infrastruktur, Hilfe bei Naturkatastrophen, Luftraumüberwachung und Friedenseinsätze im Ausland übernehmen. Neben einigen Aufstockungen, etwa bei der Miliz, werde insbesondere bei den schweren Waffen, Panzern, Fliegerabwehr und Artillerie noch mehr reduziert. Die Einsparungsmaßnahmen betreffen auch das Personal. "Minus 15 Prozent in den Ministerien, bei den Kommanden und in den Ämtern", sagte Klug. Bis 2018 werden demnach 1.400 Personen weniger beschäftigt werden. "Das erfolgt nicht durch Kündigungen", betonte Klug, sondern durch Nicht-Nachbesetzungen bei Pensionierungen.

Insgesamt sollen 13 Kasernen dicht gemacht werden. Bei sechs Einrichtungen handelt es sich nach Angaben der "Kronen"-Zeitung um Kandidaten, die schon länger auf der Schließungsliste stehen. Nach Angaben der Zeitung sind unter anderem die Goiginger Kaserne in Bleiburg, die Radetzky Kaserne in Horn sowie die Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg betroffen.

Auch Militärmusiken werden eingespart, das Militärgymnasium soll aufgelöst werden und die Reitausbildung in der Militärakademie wird eingestellt. Die von Minister Klug vorgestellte Reform soll bis 2018 umgesetzt werden. "Die Einschnitte sind für das gesamte Ressort schmerzhaft, aber es ist der einzige Weg, die Einsatzbereitschaft des Österreichischen Bundesheeres aufrechtzuerhalten“, sagte er. (kab)

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