Nach der Festnahme von Julian Assange in London haben ecuadorianische Behörden in der Hauptstadt Quito einen "sehr engen" Mitarbeiter des Wikileaksgründers festgesetzt. Er soll versucht haben, das Land Ecuador zu "destabilisieren".
In Ecuador haben Sicherheitskräfte eine Person aus dem Umfeld der Enthüllungsplattform Wikileaks festgenommen.
Innenministerin María Paula Romo sagte dem Radiosender Sonorama, die Festnahme in der Hauptstadt Quito sei erfolgt, als der "sehr enge" Mitarbeiter Assanges nach Japan habe reisen wollen.
Angaben zur Identität des Festgenommenen machte die Ministerin nicht. Einem Medienbericht zufolge soll es sich um einen Schweden handeln, der auf Sicherheitstechnologie und Verschlüsselung spezialisiert ist.
Julian Assange in London festgenommen
Zuvor war Wikileaks-Gründer
Der linksgerichtete ecuadorianische Präsident Rafael Correa hatte Assange 2012 das Botschaftsasyl aus humanitären Gründen gewährt. Correas Nachfolger Lenin Moreno wollte diesen Zustand jedoch beenden.
Moreno wirft Assange vor, sich in die inneren Angelegenheiten des südamerikanischen Landes einzumischen. Zuletzt tauchten Dokumente auf, die Moreno und seine Familie mit Korruption und Geldwäsche in Verbindung bringen. Moreno glaubt, die Informationen seien von Wikileaks durchgestochen worden.
"Plan der Destabilisierung" Ecuadors
Innenministerin Romo hatte den nun Festgenommenen zuvor mit Versuchen in Verbindung gebracht, die Regierung von Präsident Lenín Moreno zu "destabilisieren". Der Mann lebe schon seit Jahren in Ecuador und sei eine der "Schlüsselfiguren" von Wikileaks.
"In Ecuador gibt es einen Plan der Destabilisierung, der mit geopolitischen Interessen zu tun hat", sagte Innenministerin Romo nach der Festnahme. "Wir haben Beweise für eine Beziehung des nun Festgenommenen zu Ricardo Patiño, der Außenminister war, als Julian Assange das Asyl gewährt wurde." (jwo/dpa/afp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.