Die US-Regierung verschärft das Waffengesetz. Wie das Justizministerium ankündigte, sollen sogenannte Bump Stocks verboten werden. Mit den Vorrichtungen können halbautomatische Gewehre zu Schnellfeuerwaffen umgerüstet werden.
Das amerikanische Justizministerium hat angekündigt das Waffengesetz in den USA zu verschärfen. Konkret geht es um ein Verbot für sogenannte Bump Stocks. Selbiges soll ab Freitag in Kraft treten.
Mittels Bump Stocks lassen sich halbautomatische Gewehre so umrüsten, dass sie de facto zu vollautomatischen Schnellfeuerwaffen werden.
Bisher war der Besitz solcher Waffenmodifikationen nicht verboten. Allerdings hatte US-Präsident Donald Trump Anfang 2018 angekündigt, das zu ändern.
Zuvor hatte das Massaker an einer Highschool in Parkland (Florida) die Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts erneut entfacht, obwohl dabei keine auf diese Art angepassten Waffen verwendet wurden.
Modifikation zu vollautomatischen Waffen
Bei halbautomatischen Waffen muss normalerweise nach jedem Schuss der Abzug erneut betätigt werden. Das senkt die Schussrate.
Mittels Bump Stocks lassen sich solche Gewehre so umbauen, dass sie wie vollautomatische Waffen bei gedrücktem Abzug feuern können, bis das Magazin leer ist. Dazu wird der normalerweise fest montierte Kolben beziehungsweise Schaft durch einen beweglichen ersetzt.
Die genaue Anzahl an Schusswaffen, die auf diese Art umgebaut wurden, ist unbekannt. Die US-Behörden gehen aber von zehntausenden Stück aus. Die neue Regelung sieht nun vor, den Erwerb und Besitz solcher Vorrichtungen illegal zu machen.
Zudem sollen Besitzer von Bump Stocks dazu gezwungen werden, diese innerhalb von 90 Tagen zerstören oder an die Behörden zu übergeben.
Todesschütze von Las Vegas nutzte "Bump Stocks"
Die Waffenmodifikation war vor allem nach dem Amoklauf in Las Vegas in die Schlagzeilen geraten. Am 1. Oktober 2017 hatte der Todesschütze Stephen Paddock aus einem Hotelzimmer auf Besucher eines Musik-Festivals geschossen.
Dabei wurden 58 Menschen getötet und mehrere hundert Personen verletzt. Später fand man insgesamt zwölf Gewehre mit Bump-Stock-Vorrichtung in Paddocks Hotelzimmer.
Verwendete Quellen:
- Deutsche Presse-Agentur
- Justizministerium der USA: Department of Justice Announces Bump-Stock-Type Devices Final Rule
- The New York Times: What is a Bump Stock and How Does It Work?
- Twitter-Account von
Donald Trump
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.