US-Präsident Joe Biden will die Wahlkampf-Fernsehdebatten gegen seinen Herausforderer Donald Trump vorziehen und bereits im Juni mit dem Republikaner auf die Bühne steigen. Bidens Wahlkampfteam schlug am Mittwoch neue Termine für zwei TV-Debatten Ende Juni und Anfang September vor, was die bereits geplanten Daten der zuständigen Kommission für Präsidentschaftsdebatten über den Haufen werden würde. Die Wahlkampfkampagne des Demokraten verlangte auch bestimmte Bedingungen für die Auftritte - etwa dass kein Publikum im Fernsehstudio anwesend ist.
"Lass uns die Daten festlegen,
Trump reagierte umgehend auf der von ihm mit begründeten Social-Media-Plattform Truth Social und schrieb dort, er sei bereit zu Debatten an den vorgeschlagenen Terminen. Er plädierte jedoch dafür, mehr als zwei Debatten zu veranstalten und dafür "aus Gründen der Spannung einen sehr großen Veranstaltungsort" zu wählen, auch wenn Biden offenbar Angst vor Menschenmassen habe. "Sag mir einfach, wann", schrieb er an Biden gerichtet. "Ich werde da sein."
Biden schrieb kurz darauf auf X, er habe nun eine Einladung des Fernsehsenders CNN für eine Debatte am 27. Juni angenommen. "Jetzt bist du dran, Donald."
Eine Fernsehdebatte bereits im Juni wäre ungewöhnlich. Biden und Trump sollen erst im Juli und August bei Nominierungsparteitagen zu den offiziellen Kandidaten ihrer Parteien gekürt werden. In den USA gibt es eine überparteiliche Kommission, die traditionell für die Organisation der Fernsehdebatten von Präsidentschaftskandidaten zuständig ist. Diese hatte bereits im vergangenen November Termine für drei TV-Debatten festgelegt: am 16. September im texanischen San Marcos, am 1. Oktober in Petersburg im Staat Virginia und am 9. Oktober in Salt Lake City im Staat Utah.
Die einzige Debatte der beiden Kandidaten für das Vizepräsidentenamt war nach den Plänen der Kommission für den 25. September in Easton im Staat Pennsylvania geplant. Biden geht erneut mit seiner Stellvertreterin Kamala Harris bei der Präsidentenwahl ins Rennen. Trump hat noch nicht verkündet, wen er als Vizepräsidentschaftskandidat an seiner Seite haben will.
Mit dem neuen Vorstoß setzt sich Biden über die Pläne der Kommission hinweg. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.