US-Präsident Trump will den Ukraine-Krieg beenden. Doch die Sicht in Washington sei stark durch das geprägt, was Moskau erzähle, sagt der ukrainische Staatschef Selenskyj.
Der ukrainische Staatschef
Er hoffe, Trump werde dann verstehen, womit er es zu tun habe. "Sie werden verstehen, was (Kremlchef Wladimir) Putin getan hat", sagte er. CBS zeichnete das Interview mit Selenskyj bei einem Besuch in dessen Heimatstadt Krywyj Rih auf. Dort hatte ein russischer Raketentreffer am 4. April 19 Menschen getötet, darunter neun Kinder und Jugendliche. An diesem Sonntag tötete ein Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy mindestens 34 Menschen.
Selenskyj: Es gibt einen Aggressor und ein Opfer
Selenskyj sagte, seinem Eindruck nach habe sich in der US-Administration stark die russische Sicht auf den seit mehr als drei Jahren dauernden Krieg durchgesetzt. Er münzte dies vor allem auf Vizepräsident JD Vance, mit dem er bei einem Besuch im Weißen Haus Ende Februar heftig aneinander geraten war. "Ich habe versucht zu erklären, dass man nicht nach etwas in der Mitte suchen kann. Es gibt einen Aggressor, und es gibt ein Opfer", sagte der Ukrainer.
Trump will ein Ende des Krieges erreichen und hält über seinen Sondergesandten Steve Witkoff einen engen Draht zum Kreml. Vor dem Angriff auf Sumy sagte er, dass die Verhandlungen seinem Eindruck nach gut laufen.
Trump nennt tödlichen Raketenangriff auf Sumy "schreckliche Sache"
US-Präsident Donald Trump und das Weiße Haus haben den russischen Raketenangriff auf die ukrainsiche Stadt Sumy mit mindestens 34 Toten verurteilt. "Ich denke, es war schrecklich", sagte Trump an Bord der Air Force One auf dem Weg nach Washington am Sonntag (Ortszeit). "Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache. Ich denke, der ganze Krieg ist eine schreckliche Sache", fügte der Präsident hinzu.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Brian Hughes, sagte, der Raketenangriff sei "eine klare und brutale Erinnerung daran", dass Verhandlungen nötig seien, "um diesen schrecklichen Krieg zu beenden".
Weder Trump noch das Weiße Haus erwähnten in ihrer Kritik Russland namentlich. US-Außenminister Marco Rubio hatte allerdings zuvor den "Opfern des heutigen schrecklichen russischen Raketenangriffs auf Sumy" sein Beileid ausgesprochen. (dpa/bearbeitet von szu)