Trumps politischer Kurs stößt auch im eigenen Land auf Widerstand. In Los Angeles versammeln sich tausende Menschen, um gegen den Präsidenten ein Zeichen zu setzen. Sie fürchten auch um die Demokratie in den USA.
Auf seinem selbsterklärten Kampfzug gegen die "Oligarchie" in den USA hat der linksgerichtete Senator
Zu seiner gemeinsamen Kundgebung mit der Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez kamen laut Sanders am Samstag in Los Angeles 36.000 Menschen. "Eure Anwesenheit hier macht
"Wir leben in einer Zeit, in der eine Handvoll Milliardäre die Wirtschaft und das politische Leben unseres Landes kontrollieren", fügte die 83-jährige Ikone der Linken in den USA hinzu. Trump baue das Land in hohem Tempo "in eine autoritäre Gesellschaftsform" um.
Demonstranten zeigen sich enttäuscht von den Demokraten
Sanders, selbsterklärter Sozialist und unabhängiger Senator von Vermont, reist seit zwei Monaten unter dem Motto "Kampf der Oligarchie" durchs Land. Vielen, die zu wenig Protest gegen Trumps Politik in den Reihen der Demokraten beklagen, spricht Sanders offenbar aus dem Herzen.
"Ich bin sehr enttäuscht von der Reaktion der Demokraten. Ich will mehr Taten von ihnen sehen, mehr Empörung", sagte die 28-jährige Kunstlehrerin Alex Powell auf der Demonstration der Nachrichtenagentur AFP. Die US-Bürger bräuchten "Hoffnung", denn Trumps Politik flöße ihr und ihren Schülern Angst ein. Ein Elternteil eines ihrer Schüler sei kürzlich im Zuge von Trumps Anti-Migrations-Politik abgeschoben worden, fügte Powell hinzu.
Auch die 27-jährige Vera Loh sagte der AFP, sie sei von den Demokraten enttäuscht. Die Partei der unterlegenen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris konzentriere sich zu sehr auf Minderheiten, sagte die Haushälterin.
Die Menschen müssten begreifen, dass es um einen "Klassenkampf" gehe und sich nicht in Identitätspolitik verlieren. "Wir wollen eine bessere Bezahlung, eine Wohnung, wir wollen uns Dinge leisten können", fügte Loh hinzu.
Ocasio-Cortez: Es geht "um Klassensolidarität"
Ocasio-Cortez betonte, es gehe ihr und Sanders nicht um Hautfarbe, Religion, das Geschlecht oder die Identität der Menschen. "Ich hoffe, dass ihr seht, dass es bei dieser Bewegung nicht um parteipolitische Etiketten (...) geht, sondern um Klassensolidarität", sagte die 35-jährige demokratische Abgeordnete bei der Veranstaltung, bei der auch Folk-Rock-Legende Neil Young auftrat.
"Sie wäre eine gute Präsidentschaftskandidatin", sagte Lesley Henderson über Ocasio-Cortez. Die 52-Jährige gab an, früher die Republikaner gewählt zu haben. Die Veranstaltung mit Sanders und Ocasio-Cortez am Samstag sei die erste politische Demonstration ihres Lebens.
"Ich hoffe nur, dass es nicht zu spät ist", sagte sie angesichts der Äußerung von Trump, er könne sich eine dritte Amtszeit vorstellen, was die US-Verfassung ausschließt. "Wenn sich jetzt niemand wehrt und etwas sagt, wie können wir dann wissen, ob es überhaupt noch Midterm-Wahlen (Kongresswahlen) oder eine nächste Präsidentschaftswahl gibt?", fragte Henderson. (afp/bearbeitet von thp)