Amerika wieder groß machen - das ist Trumps erklärtes Ziel. Doch in Umfragen zeigen sich die Bürgerinnen und Bürger mit seinem aktuellen Kurs unzufrieden. Seine 100 Tage seit Amtsantritt kommen demnach so schlecht an, wie lange bei keinem anderen Präsidenten.

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Noch ist Donald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident nicht ganz 100 Tage alt. Die Beurteilung seiner politischen Bilanz seit Januar fällt dennoch nicht gut aus. Zumindest, wenn man eine aktuelle Umfrage des US-Nachrichtensenders CNN zum Maßstab nimmt.

Laut dieser sind derzeit nur 41 Prozent der Amerikaner mit Trumps bisherigen Arbeit zufrieden. Das sind laut dem Sender 4 Prozentpunkte weniger als noch im März. Besonders brisant: Dem Sender zufolge sind das die schlechtesten Zustimmungswerte eines US-Präsidenten nach 100 Tagen seit den Zeiten von Dwight Eisenhower. Der hatte das Oval Office in den Jahren von 1953 bis 1961 inne. Auch im Vergleich mit seiner ersten Amtszeit schneide Trump demnach deutlich schlechter ab.

Nur 22 Prozent der Bevölkerung befürworten die bisherigen Schritte Trumps eindeutig. 45 Prozent würden sie hingegen stark ablehnen.

Trump kann bei seinen Top-Themen nicht punkten

Auch bei den von ihm gesetzten Top-Themen, die Trump angehen will, fällt seine Beurteilung der Umfrage zufolge überwiegend negativ aus. Darunter falle etwa sein außenpolitischer Kurs und seine Wirtschaftspolitik.

Der Anteil der Menschen, der glaubt, Trump könne die Inflation in den USA in den Griff bekommen, liegt etwa bei nur noch 35 Prozent. Das entspricht einer Verschlechterung von neun Prozentpunkten. Auch habe nur noch knapp die Hälfte der Bevölkerung (52 Prozent) Vertrauen in Trumps Wirtschaftsfähigkeiten. Im Dezember 24 lag dieser Wert noch 13 Prozentpunkte höher.

Selbst beim Thema Migration hat Trump, trotz seines harten Kurses, der Umfrage nach verloren. Zwar würden 53 Prozent der Befragten Vertrauen in seine Fähigkeiten äußern, die Probleme in dem Bereich regeln zu können. Doch das sind sieben Prozentpunkte weniger als noch im Dezember.

Die Umfrage führte nach Angaben das Meinungsforschungsunternehmen SSRS durch. Insgesamt wurden dafür 1.678 Amerikanerinnen und Amerikaner befragt. Die Umfrage wurde online und telefonisch erhoben und fand vom 17. Bis zum 24. April statt.

Auch andere Umfrage sieht schwindenden Rückhalt

Und sie ist nicht die Einzige, die den Rückhalt von Trumps politischem Kurs in der Bevölkerung schwinden sieht. Mit Blick auf die 100-Tage-Bilanz des Republikaners hatte ihm bereits in der vergangenen Woche eine Erhebung im Auftrag des rechtskonservativen Senders Fox News niedrigere Zustimmungswerte als in seiner ersten Amtszeit attestiert.

Demnach seien 44 Prozent der Bevölkerung diesbezüglich zufrieden. Im Vergleich zum März ein Rückgang von fünf Prozent. Das "einzige Thema, bei dem seine Bewertungen im positiven Bereich liegen", sei die Sicherung der US-Grenzen, berichtet Fox News. Hier liege die Zustimmung bei 47 Prozent. Laut Fox ein "Rekordhoch" – allerdings liegt die Ablehnung von Trumps Migrationskurs mit 48 Prozent etwas höher.

Kritik an Trumps Regierungsstil und Umgang mit der Justiz

Untätigkeit dürften die Amerikanerinnen und Amerikaner Trump wohl nicht vorwerfen. Am Dienstag wird Trumps zweite Amtszeit 100 Tage alt. Seitdem hat der 78-Jährige bereits mehr als 130 Dekrete erlassen und damit in fast allen politischen Bereichen für Veränderungen gesorgt.

Doch weil Trump das Land bislang vor allem mit diesen "Executive Orders" regiert, werfen ihm Gegner eine autoritäre Politik vor. Denn für diese Dekrete ist die Zustimmung des Parlaments nicht nötig. Zudem geht Trump seit Beginn seiner zweiten Amtszeit hart gegen mutmaßliche und tatsächliche Kritiker vor.

Auch vor der Justiz macht Trump dabei nicht halt. Zuletzt sorgte etwa die Verhaftung einer Bundesrichterin in Wisconsin für Aufsehen. Im März hatte Trump über "außer Kontrolle geratene Richter, die unser Land zerstören" geschimpft. Das Weiße Haus machte immer wieder klar, dass es die Einmischung der Justiz als unangemessen wertet. (thp/mit Material der dpa)

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