Französische Polizisten müssen künftig insbesondere bei Demonstrationen und Großeinsätzen ihre Identifikationsnummer sichtbar und in einer gut lesbaren Größe tragen. Wie der Staatsrat in Paris am Mittwoch entschied, muss das Innenministerium binnen zwölf Monaten sicherstellen, dass Beamte sich nicht wie bisher in großem Stil über die Identifikationspflicht hinwegsetzen, entweder indem sie keine Nummer tragen oder diese durch Ausrüstungsgegenstände verdecken. Das höchste Verwaltungsgericht Frankreichs wies das Ministerium außerdem an, dass die Nummern künftig eine gut lesbare Größe haben müssen. Bislang seien die Ziffern weniger als einen Zentimeter groß.

Mehr aktuelle News

Die klare Anweisung zur Umsetzung der Identifikationspflicht erfolgt in einer Phase, in der die französische Polizei verstärkter Kritik wegen eines mutmaßlich brutalen Auftretens ausgesetzt ist. Der Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle bei Paris Ende Juni löste landesweite Krawalle und Proteste gegen Polizeigewalt aus.

Wie der Staatsrat ausführte, solle die Identifikationspflicht das Verhältnis zwischen den Ordnungshütern und der Bevölkerung verbessern und sei im allgemeinen Interesse. Davon ausgenommen sind Beamte nur bei Sondereinsätzen. Die Entscheidung des Staatsrates folgte auf eine Klage mehrerer Verbände und einer Anwaltsgewerkschaft.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.