Die Regionalkonferenzen der CDU sind vorbei, die Wahl eines neuen Parteivorsitzenden findet am 7. Dezember statt. Für wen werden sich die Delegierten entscheiden? Eine aktuelle Umfrage zeigt, die Bundesbürger haben eine klare Präferenz, wer die Union in Zukunft leiten soll.

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Unter den Kandidaten für den künftigen CDU-Vorsitz ist Annegret Kramp-Karrenbauer nach einer Umfrage bei den Bundesbürgern deutlich beliebter als ihr Kontrahent Friedrich Merz.

In einer Forsa-Erhebung für die Sender RTL und n-tv bezeichneten 42 Prozent der Befragten die CDU-Generalsekretärin als glaubwürdig, 41 Prozent als sympathisch und 41 Prozent als bodenständig.

Der ehemalige Unionsfraktionschef kam in den drei Kategorien nur auf 15, 9 und 10 Prozent. Nach dem dritten Bewerber Jens Spahn wurde nicht gefragt, weil seine Kandidatur als aussichtslos gelte, wie es hieß.

AKK verkörpert "wahlentscheidende" Eigenschaften

Kramp-Karrenbauer ist damit nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner die erfolgversprechendere Kandidatin für ihre Partei.

"Wenn die CDU bei künftigen Wahlkämpfen ihre Erfolgsaussichten wahren oder verbessern will, kommt sie an Kramp-Karrenbauer als neuer Parteichefin kaum vorbei", sagte er. "Sie verkörpert Eigenschaften, die wahlentscheidend sind."

Jeder Dritte (31 Prozent) empfindet Merz als unangenehm - das sagten über Kramp-Karrenbauer nur 8 Prozent. Viele halten Merz außerdem für nicht zeitgemäß: Nur 8 Prozent halten ihn für modern (Kramp-Karrenbauer: 17 Prozent), jeder Vierte (25 Prozent) meint, Merz vertrete Werte von gestern (Kramp-Karrenbauer: 16 Prozent).

Mehr Vertrauen in Merz haben die Wähler allerdings in Sachen Führungsstärke (44 Prozent, Kramp-Karrenbauer: 21 Prozent) und Wirtschaftskompetenz (63 Prozent, Kramp-Karrenbauer: 7 Prozent).

Könnten die Befragten ihren Kanzler direkt wählen, hätte jedoch Kramp-Karrenbauer die Nase vorn: Sie würde in einer Direktwahl sowohl SPD-Chefin Andrea Nahles als auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) schlagen. Merz hingegen würde gegen Scholz verlieren.

Rummel um Merkel-Nachfolge nützt CDU nicht

Von der Diskussion um die Nachfolge für Angela Merkel kann die Union allerdings nicht profitieren. "Der große Rummel um die Nachfolge Angela Merkels nützt der CDU nicht", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner dazu n-tv. "Die CDU gewinnt keine größeren Sympathien beim Wahlvolk, von einer Aufbruchstimmung kann keine Rede sein."

Laut dem am Montag veröffentlichten "RTL/n-tv-Trendbarometer" verharren die Parteien der großen Koalition vor dem Bundesparteitag der CDU am 7. Dezember in Hamburg insgesamt im Meinungstief.

GroKo-Parteien verharren im Meinungstief

Die Unionsparteien verharren demnach bei 27 Prozent, die SPD bleibt unverändert bei 14 Prozent. Auf Platz zwei liegen weiterhin die Grünen mit 22 Prozent (minus ein Punkt).

Die AfD bleibt gleichauf mit der SPD bei 14 Prozent. Es folgen die FDP mit neun Prozent und die Linke mit acht Prozent (alle unverändert). 24 Prozent aller Befragten äußerten sich unentschlossen oder gaben an, sie würden derzeit nicht zur Wahl gehen.

Eine rechnerische Mehrheit im Bundestag hätten der Umfrage des Instituts Forsa zufolge CDU/CSU und Grüne mit zusammen 49 Prozent, nicht jedoch CDU/CSU und SPD mit nur 41 Prozent. Neben Schwarz-Grün kämen nur Bündnisse aus drei oder mehr Partnern in Frage.

Für die Umfrage befragte Forsa vom 26. bis 30. November 2505 Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 2,5 Prozentpunkte angegeben. (mgb/dpa/afp)

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