Nach nur drei Wochen schmeißt Jörg Haiders Tochter hin. Sie habe ihre politische Linie nicht verfolgen können, schreibt sie ein einem E-Mail.
Ulrike Haider-Quercia hat ihre Kandidatur als Spitzenkandidatin für das BZÖ niedergelegt. Die Tochter des 2008 verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider erklärte am Dienstagabend in einem Mail an die APA, sie habe ihre politische Linie "entgegen der internen Zusagen nicht unabhängig verfolgen" können.
Zudem zeigte sich Haider-Quercia über den Ausschluss der Listenzweiten, Angelika Werthmann, aus der Fraktion der europäischen Liberalen (ALDE) bestürzt. Die parteilose Werthmann war aufgrund ihrer Kandidatur für das BZÖ aus der Fraktion geworfen worden.
"Ich habe mir diesen Schritt nicht leicht gemacht", zitiert die "Kronen-Zeitung" Haider-Quercia. Gerade die Diskussion rund um den ALDE-Ausschluss von Angelika Werthmann und die damit verbundene Berichterstattung habe gezeigt, "dass mir eine unabhängige und von allen Vorurteilen freie Kandidatur nicht möglich gemacht wird". Insbesondere sei sie für ihre pro-europäische Position zur Sicherheitspolitik in Europa kritisiert worden, sagte Haider-Quercia.
BZÖ-Chef Gerald Grosz will am Donnerstag eine neue Liste vorstellen. Den Rückzug seiner Spitzenkandidatin bedauert er nach eigenen Angaben. Haider-Quercia habe den Druck, den eine Kandidatur mit sich bringe, falsch eingeschätzt. (ank)
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