Mehrere Österreicher dürfen im Moment die Türkei nicht verlassen. Das bestätigt das Außenministerium. Wahrscheinlich handelt es sich um österreichisch-türkische Doppelstaatsbürger - bestätigt ist aber noch nichts.
Fünf Menschen mit österreichischem Pass werden aktuell in der Türkei festgehalten. Das teilte das Außenministerium mit - und bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung "Kurier". Vermutlich handle es sich um türkisch-österreichische Doppelstaatsbürger.
Die fünf Personen werden aktuell an der Ausreise gehindert, sind aber auf freiem Fuß, wie Außenamtssprecher Thomas Schnöll erklärte. Zu den Hintergründen sagte er nur, dass es sich um "strafrechtlich relevante Fälle" handle.
Ob es sich bei den fünf Personen tatsächlich um Doppelstaatsbürger handelt, wollte Schnöll weder bestätigen noch dementieren. Von weiteren Fällen habe das Außenministerium keine Kenntnis.
Anstoß von Peter Pilz
Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz hatte die Information Dienstnachmittag via Twitter öffentlich gemacht - und später in einer TV-Diskussion wiederholt.
Pilz geht davon aus, dass die fünf Personen als Anhänger von Fethullah Gülen eingestuft werden bzw. in Österreich Kritik am türkischen Präsidenten geäußert haben. Recep Tayyip Erdogan vermutet Gülen hinter dem Putschversuch im Sommer 2016.
Der Grünen-Politiker glaubt, das der türkischen Regierungspartei AKP nahestehende Vereine in Österreich die Betroffenen ausspioniert und die Informationen an die türkische Regierung weitergeleitet haben.
Am Donnerstag will Pilz in einer Pressekonferenz weitere Fälle öffentlich machen. Dabei soll es sich ausschließlich um österreichische Staatsbürger handeln. (ank)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.