Bei einer Serie von Bombenexplosionen in thailändischen Touristenorten sterben mindestens vier Menschen getötet worden. Sprengsätze detonierten unter anderem in dem beim Königshaus beliebten Badeort Hua Hin. Auch eine Österreicherin ist verletzt.
In Thailand sind innerhalb weniger Stunden an mehreren Orten Bomben detoniert. Nach Angaben thailändischer Behörden wurden mindestens vier Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Bei den Toten handelt es sich nach Polizeiangaben vom Freitag ausschließlich um Thailänder. Unter den Verletzten befinden sich eine Österreicherin und drei Deutsche.
Die Frau hielt sich im Badeort Hua Hin auf. Sie erlitt Schnittwunden und wurde zur Behandlung in ein Spital gebracht. Sie habe es aber schon wieder verlassen können, teilte Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums, Freitagfrüh mit. Demnach steht die österreichische Botschaft in Thailand mit der Frau in Kontakt.
Unklar ist, ob bei den Explosionen an anderen Orten im Land - Phuket, Surat Thani und Trang - weitere Österreicher verletzt worden sind. Das Außenministerium arbeite diesbezüglich mit den lokalen Behörden zusammen, sagte Schnöll.
Hintergründe sind noch unklar
Zu dem Anschlag hat sich noch niemand bekannt. Nach Angaben der thailändischen Sicherheitsbehörden handelt es sich nicht um Terroranschläge, sondern um "örtliche Sabotage aufgrund von inneren Angelegenheiten".
Damit könnte gemeint sein, dass hinter den Explosionen Aufständische oder Gegner der Militärregierung des südostasiatischen Landes stecken. Am vergangenen Sonntag stimmten die Thailander in einem umstrittenen Referendum für eine von der Junta unterstützte neue Verfassung.
Notverordnung erlassen
Regierungschef Prayut Chan-o-cha erließ nach den Worten von Regierungssprecher Winthai Suvaree Notverordnungen. Sicherheitsvorkehrungen in Städten und an Touristenzielen sollten erhöht werden.
In Thailand ist am Freitag wegen des 84. Geburtstages von Königin Sirikit ein nationaler Feiertag. Wegen des verlängerten Wochenendes hielten sich auch viele Thailänder in den Urlaubsressorts auf.
Mindestens zehn Sprengsätze
Insgesamt explodierten mindestens zehn Sprengsätze in fünf verschiedenen Städten. "Die Bombenattentate tragen dieselbe Handschrift", sagte Armeegeneral Danai Kritmethavee vor Journalisten. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass es sich um eine koordinierte Attacke handelt." Es sei aber noch zu früh, um sich zu möglichen Motiven zu äußern.
Bomben explodierten im Badeort Hua Hin etwa 200 Kilometeter südwestlich der Hauptstadt Bangkok. Dort starben zwei Menschen. In dem auch bei deutschen Urlaubern beliebten Strandort Patong wurden mehrere Menschen verletzt. Sprengsätze detonierten ebenfalls in Phang Nga.
Vor Polizeistationen in Surat Thani im Süden Thailands wurde bei zwei Explosionen mindestens ein Mensch getötet. Bereits am Donnerstag war eine Bombe auf einem Markt in Trang, 850 Kilometer südlich von Bangkok, explodiert. Dort starb ein Straßenhändler.
Seit einem Putsch im Mai 2014 regiert in dem südostasiatischen Land das Militär. Im Süden des Landes gibt es seit Jahren Widerstand gegen die Regierung in Bangkok. Seit 2004 starben mehr als 6000 Menschen bei Bombenanschlägen und Schießereien. Bei dem bislang schwersten Anschlag kamen im August 2015 am Erawan-Schrein in Bangkok 20 Menschen ums Leben. (ank/dpa) © dpa
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