Mindestens 84 Menschen starben bei einem Terrorakt in Nizza, bei dem ein Mann mit einem Lkw in eine Menschenmenge raste und im Anschluss das Feuer eröffnete. Rund um den Globus ist das Entsetzen groß - die Politiker-Reaktionen.
"Meine Gedanken sind bei den Opfern des Terroranschlags in Nizza und deren Angehörigen. Dieser barbarische Akt, dem so viele Menschen zum Opfer gefallen sind, macht tief betroffen und fassungslos", teilte Bundeskanzler
Der französische Regierungschef Manuel Valls äußerte sich via Twitter. "Die Stadt Nizza an unserem Nationalfeiertag von Terrorismus getroffen. Riesiger Schmerz, das Land ist in Trauer. Die Franzosen werden damit zurechtkommen", schrieb er.
Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron meldete sich ebenfalls via Twitter zu Wort: "Von ganzem Herzen bei den Opfern und ihren Angehörigen nach der niederträchtigen Attacke in Nizza. Wir werden nicht nachgeben. Mut."
Die deutsche Kanzlerin
"Heimtückischer Terrorakt"
Vizekanzler
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach den Angehörigen, Freunden und Bekannten der Opfer sein Mitgefühl aus. "Wir müssen der Terrorgefahr ins Auge blicken, die leider immer mehr zur größten Bedrohung auch für Europa geworden ist", sagte er.
"Die Antwort kann nur das verstärkte, solidarische Zusammenstehen und ein gemeinsames Auftreten gegen Intoleranz sein", sagte Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) in ihrer Rede auf dem asiatisch-europäischen Treffen in Ulan Bator. "Der Hass, der zur Spaltung der Gesellschaft führt, darf nicht siegen."
Der entsetzliche Anschlag in Nizza zeige, wie verletzlich unsere Gesellschaft sei, sagte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. "Den Angehörigen der Opfer gilt mein ganzes Mitgefühl, den Verletzten wünsche ich eine baldige und vollständige Genesung."
Grünen-Chefin Eva Glawischnig äußerte ihr Mitgefühl. Jetzt sei der Zusammenhalt in Europa mehr denn je gefragt. "Halten wir gerade jetzt, in diesen schweren Stunden, unsere gemeinsamen demokratischen Werte hoch und bieten damit dem Terror die Stirn", sagte die Grüne Klubobfrau.
"Gewalt kann niemals Lösung sein"
Wiens Bürgermeister Michael Häupl zeigte sich tief betroffen. "Wir stehen an der Seite der Menschen in Nizza, denn Gewalt kann niemals die Lösung sein", sagte das Stadtoberhaupt. "Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der Opfer und den Menschen in Frankreich. Wir stehen solidarisch zusammen und werden dieser Gewalt keinen Schritt weichen. Einmal mehr zeigt sich, dass es oberste Aufgabe der Politik sein muss, alles zu tun, um Frieden zu erhalten."
"Ich bin zutiefst erschüttert über den abscheulichen Anschlag in Nizza am gestrigen französischen Nationalfeiertag. Mein Mitgefühl gehört den Verletzten und den Angehörigen der Toten. Meine Solidarität gehört Frankreich sowie den Französinnen und Franzosen, die neuerlich zum Ziel hinterhältigen Terrors geworden sind", teilte Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen mit. "Wir werden unsere gemeinsamen europäischen Werte – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte, Würde, gegenseitiger Respekt - weiterleben. Sie sind das Fundament unserer offenen Gesellschaft, unserer modernen Demokratie. Es ist heute wichtiger denn je, sich auf diese Grundwerte zu besinnen und sie auch gegenüber jenen zu verteidigen, die sie in Frage stellen oder angreifen."
Für FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer ist der heutige Tag "ein Tag der Trauer". Europa dürfe sich seine Grundwerte nicht nehmen lassen. "Es liegt nun an uns allen die europäischen Werte zu leben und hier keinen Fußbreit nachzugeben."
"Unsere Städte sind vereint"
Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris, zeigte sich solidarisch mit der Hafenstadt an der Côte d'Azur: "Im Namen der Pariser geht unsere ganze brüderliche Unterstützung an die Menschen in Nizza. Unsere Städte sind vereint."
US-Präsident Barack Obama ließ aus dem Weißen Haus verlauten: "Wir stehen in Solidarität und Partnerschaft an der Seite Frankreichs, unseres ältesten Alliierten. ... Wir wissen, dass das Wesen der französischen Republik lange über diesen verheerenden und tragischen Verlust von Leben hinaus andauern wird."
"Ich war stolz, heute neben führenden Persönlichkeiten aus Frankreich bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in Paris zu stehen, und die Vereinigten Staaten werden weiterhin fest an der Seite der Franzosen während dieser tragischen Zeit stehen. Wir werden jede Unterstützung liefern, die benötigt wird", wird US-Außenminister John Kerry in einer Mitteilung zitiert.
"Feiger Angriff verstärkt unseren Zusammenhalt"
Auch US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gab eine Stellungnahme ab: "Dieser feige Angriff verstärkt nur unseren Zusammenhalt und unser Engagement, Terrorismus weltweit zu bekämpfen."
Der neue britische Außenminister Boris Johnson schrieb auf Twitter: "Schockiert und traurig über die entsetzlichen Ereignisse in Nizza und den schrecklichen Verlust von Menschenleben."
"Die modernen Barbaren, die diesen Angriff verübt haben, haben nichts mit Religion oder Menschlichkeit zu tun", teilte der Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, am Freitag mit. "Für sie gibt es auf dieser Welt keinen Platz." Ein gemeinsames Vorgehen gegen alle Formen des Terrorismus sei eine "globale Verpflichtung und Notwendigkeit".
Der russische Präsident Wladimir Putin, schrieb in einem Beileidstelegramm an seinen französischen Amtskollegen François Hollande, der Anschlag sei grausam und zynisch. "Wir haben einmal mehr gesehen, dass dem Terrorismus die menschliche Moral absolut fremd ist: seine Opfer sind unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder." Putin rief zu einem umfassenden Kampf gegen den Terrorismus auf. Kämpfer und ihre Hintermänner müssten in ihren Verstecken gefunden und unschädlich gemacht, ihre Infrastruktur zerstört und ihre Finanzen unterbunden werden. "Für den Sieg über dieses schreckliche Übel müssen sich alle Kräfte der zivilisierten Menschheit vereinen", forderte Putin.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry in Moskau, der Anschlag in Nizza bestätige die Aktualität und Dringlichkeit des Kampfes Russlands und der USA gegen den Terrorismus. Kerry äußerte Agenturen zufolge seine Empörung über die Ereignisse in Frankreich.
(ank/dpa) © dpa
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