Bei einem Angriff der RSF-Miliz auf zwei Dörfer im Süden des Sudan sind nach Angaben sudanesischer Aktivisten mehr als 200 Menschen getötet worden.

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Unter den Toten in den sudanesischen Dörfern Al-Kadaris und Al-Khelwat, die Aktivisten zufolge von der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) angegriffen wurden, seien auch Kinder und Frauen, erklärte die Menschenrechtsorganisation Emergency Lawyers am Dienstag. Der Angriff, bei dem es zu Hinrichtungen, Entführungen und Plünderungen gekommen sei, habe drei Tage angedauert, erklärten die Aktivisten.

Die Gruppe Emergency Lawyers, die Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, nannte den Angriff auf die unbewaffneten Bewohner der beiden Dörfer im Bundesstaat Weißer Nil eine "genozidale" Tat. Laut den Aktivisten wurden fliehende Bewohner der Dörfer beschossen, als sie versuchten über den Fluss Nil zu entkommen. Dabei seien einige Menschen ertrunken.

Ministerium: 433 getötete Zivilisten - darunter auch Babys

Das sudanesische Außenministerium, das im Konflikt zwischen der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz auf der Seite der Armee steht, bezichtigte die RSF-Miliz eines "schrecklichen Massakers". Das Ministerium sprach von 433 getöteten Zivilisten, darunter auch Säuglinge. Zeugen aus den beiden Dörfern sprachen von tausenden Menschen, die aus ihren Häusern flüchteten. Aus Medizinerkreisen erreichten die Nachrichtenagentur AFP Berichte von Leichen auf offener Straße.

Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die sudanesische Armee und die RSF-Miliz kontrollieren beide Teile des Bundesstaates Weißer Nil. Die Armee befindet sich im Süden und kontrolliert die Regionalhauptstadt Rabak. Die RSF-Miliz wiederum kontrolliert die nördlichen Teile des Bundesstaates, die an die sudanesische Hauptstadt Khartum angrenzen. Dort fand der dreitägige Angriff statt. (afp/bearbeitet von nap)

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