Seit gestern sind die Steuerpläne von ÖVP und SPÖ bekannt, nächste Woche sollen die Verhandlungen starten. In einigen Punkten sind sich die Regierungsparteien zwar einig, doch im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Konzepte stark voneinander. Ein Überblick.

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Wenn es nach der SPÖ geht, soll es bei der Lohnsteuer eine Entlastung von sechs Milliarden Euro geben. Die ÖVP hingegen sieht einen Volumen von fünf Milliarden Euro vor – davon soll eine gute Milliarde für die Entlastung von Unternehmen und Familien aufgewendet werden.

Was die Gegenfinanzierung betrifft, überschneiden sich die Vorschläge der Regierungsparteien in etwa zur Hälfte. Wie das "Ö1-Morgenjournal" berichtet, wollen SPÖ und ÖVP etwa drei Milliarden Euro über Einnahmen durch die Auswirkungen der Steuerreform, Maßnahmen gegen Steuerbetrug und durch den Finanzausgleich der Länder in die Kassen bringen.

In puncto Vermögenssteuer gehen die Pläne von Rot und Schwarz hingegen weit auseinander. Die SPÖ will zwei Milliarden Euro durch eine Besteuerung von Vermögen über einer Million Euro und eine Erbschafts- und Schenkungssteuer über einer Million Euro einnehmen. Die ÖVP steht diesen Maßnahmen erwartungsgemäß ablehnend gegenüber und setzt auf Einsparungen bei Förderungen, Verwaltung und Steuerbegünstigungen.

Doch auch bei der Lohnsteuer sind die Modelle unterschiedlich: Derzeit läuft die Besteuerung über drei verschiedene Tarifstufen. Beide Parteien sind für die Senkung des Eingangstarifs von derzeit 36,5 Prozent auf 25 Prozent. Wenn es nach der SPÖ geht, soll es in Zukunft sechs Stufen geben, die ÖVP will fünf. Außerdem möchte die Volkspartei Spitzenverdiener entlasten. Der Steuersatz von 50 Prozent soll erst ab einem Einkommen von 100.000 Euro Greifen – die SPÖ will die Besteuerung bereits ab 80.000 Euro. (rs)

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