Am 27. April werden in Wien Gemeinderat und Bezirksvertretung gewählt. Die SPÖ befürchtet, dass zu viele von einem SPÖ-Sieg ausgehen und deshalb nicht zur Wahl gehen.
Die Wiener SPÖ hat Sorge, dass zu viele Wählerinnen und Wähler am 27. April daheimbleiben und hofft auf Mobilisierung im Wahlkampffinale für die Wien-Wahl. Aktuelle Umfragen würden eine ähnlich niedrige Beteiligung wie 2020 erwarten lassen, warnte SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak in einer Pressekonferenz. Auch die SPÖ liege noch unter 40 Prozent. Es bestehe die Möglichkeit, dass sich eine Zweierkoalition nicht mehr ausgehe, zeigte sie sich alarmiert.
Prinzipiell laufe der Wahlkampf gut, hielt Novak fest. Man werde wie angestrebt etwa rund 60.000 Hausbesuche absolvieren. Insgesamt seien rund 5.000 Personen im roten Wahlkampf engagiert. "Ich spüre, die Stimmung bei den Aktivistinnen und Aktivisten ist sehr, sehr gut", berichtete die Parteimanagerin. Allerdings, so fügte sie hinzu, bestünde die Gefahr, dass viele Menschen davon ausgehen, dass Parteichef Michael Ludwig ohnehin wieder Bürgermeister wird.
Wer SPÖ will, muss auch SPÖ wählen
Wenn man dies wolle, müsse man aber auch SPÖ wählen. Wer sage, "der wird es eh", könne bei der Wahl mit einem blauen Auge aufwachen, erläuterte sie. Mit den aktuellen Prognosen zeigte sich Novak unzufrieden. Die SPÖ liege deutlich hinter den Umfragen für Ludwig selbst - den bis zu 60 Prozent direkt wählen würden. "Da wollen wir, da müssen wir zulegen." Ziel der SPÖ ist es, an das Ergebnis von 2020 heranzukommen. Damals kam man auf 41,6 Prozent.
Sollte sich eine Koalition von zwei Parteien nicht ausgehen, drohe auch in Wien eine Dreierkoalition, sagte Novak. Sie hofft, generell mehr Wählerinnen und Wähler als 2020 motivieren zu können, zu den Urnen zu schreiten. Im Coronajahr war die Beteiligung bei nur 65,3 Prozent gelegen. Laut aktuellen Daten sei man von diesem niedrigen Wert auch jetzt nicht weit entfernt.
Kostenlimit wird ausgeschöpft
Was sich ausgehen sollte, ist laut Novak die Einhaltung der Ausgabelimits für Werbung. Dieses liegt in Wien bei 5 Mio. Euro pro Partei. "Wir werden mit der Wahlkampfkostenobergrenze auskommen", zeigte sie sich zuversichtlich. Man werde den Rahmen angesichts der großen Zahl an Aktivisten, die mit Wahlwerbegeschenken ausgestattet werden müssten, jedoch ausschöpfen. Damit ist die SPÖ in Wien die einzige Partei, die den gesamten Betrag in Anspruch nimmt. (apa/bearbeitet von nap)