Schwere Spionage-Vorwürfe gegen Eugen Freund: Der SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl soll in den 1970er Jahren mit dem jugoslawischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben. "Das ist eine Lüge", kontert Freund am Montag in einer Pressekonferenz.

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Das slowenische Nachrichtenmagazin "Politikis.si" hat schwere Vorwürfe gegen den SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund erhoben: Wie die "Kronen Zeitung" am Montag meldet, soll Freund 1978 Informationen an den jugoslawischen Geheimdienst UDBA weitergegeben und dafür Geld kassiert haben. Zu dieser Zeit war Freund Pressemitarbeiter von Außenminister Willibald Pahr.

Eugen Freund ist empört über Vorwürfe

Welche Informationen Freund genau weitergegeben haben soll, ist nicht bekannt. Laut Medienberichten existiert ein Dokument, in dem Freund als Ex-Geheimdienstmitarbeiter bezeichnet wird. Freund bestreitet die Anschuldigungen: "Ich habe ein absolut reines Gewissen. Noch nie habe ich jemanden getroffen, den ich mir als Agenten nur vorstellen könnte", verteidigte er sich im Gespräch mit der "Krone".

Laut Austria Presse Agentur (APA) reagierte Freund am Montag bei einer Pressekonferenz empört angesichts der Spionage-Vorwürfe. Seiner Meinung nach haben "gegnerische Kräfte aus Österreich" diese Fehlinformation über das Ausland veröffentlicht. Freund ließ offen, wie er weiter auf die Anschuldigungen reagieren wird. Rechtliche Schritte wolle er sich vorbehalten.

Selbst der slowenische Archivforscher Roman Leljak, der die mutmaßliche Geheimdienstvergangenheit von Freund recherchiert hatte, äußerte sich vorsichtig: "Ich kann nicht mit Sicherheit behaupten, dass Eugen Freund ein Mitarbeiter des slowenischen Geheimdienstes war, ich kann aber auch nicht das Gegenteil bestätigen", so Leljak im Gespräch mit der APA. (kab)

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