Ab sofort werden Migranten in Spielfeld mit einem neuen Grenzleitsystem ins Land gebracht. Es läuft bis Februar im Testbetrieb. Maximal 11.000 Menschen am Tag sollen darüber einreisen können.

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Am Mittag ist in Spielfeld die neue Grenzabfertigung gestartet - zunächst allerdings im Probebetrieb. Das Bundesheer wird mit 500 Soldaten über zwölf Stunden hinweg im Einsatz sein, wie der ORF meldet. Bis zu 6.000 Migranten sollen so pro Tag nach Österreich einreisen können.

Wenn sich der Bedarf erhöht, können die Kapazitäten auf einen 24-Stunden-Betrieb und 11.000 Asylwerber aufgestockt werden. Ein Vollbetrieb ist für Februar geplant.

Einziger Grenzübergang für Flüchtlinge

Geht es nach der Regierung, soll Spielfeld künftig die einzige österreichische Grenze sein, an der Flüchtlinge ins Land kommen. Mit Hilfe des neuen Leitsystems werden die Migranten künftig einer Personen- und Gepäckkontrolle unterzogen sowie registriert.

Mit den slowenischen Behörden habe man vereinbart, dass nur einige Hundert Flüchtlinge nach Spielfeld gebracht würden, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig. Der Rest reise vorerst weiter über Kärnten ein.

© Stepmap / 1&1 Mail & Media

Noch befindet sich das System im Aufbau. Am Montag war erst der Boden betoniert worden.

Dolmetscher zur Unterstützung

Die Migranten werden laut ORF von der slowenischen Polizei bis zur Grenze begleitet. Anschließend gehen sie innerhalb eines vier Meter hohen Zauns entlang und gelangen zu einem ersten Zelt.

Dort erhalten sie ein Formular, in das sie Name, Geburtsdatum, Herkunftsland und Fluchtroute eintragen sollen. Zur Unterstützung stehen Dolmetscher bereit.

Von hüfthohen Absperrgittern geleitet, gelangen die Migranten samt Formular ins nächste Zelt zu einem von 48 Kontrollpunkten. Je zwei davon sind in einem Container untergebracht.

Registrierung soll 20 Minuten dauern

Die Registrierung eines Menschen soll in 20 Minuten möglich sein. Auch Asyl kann dort beantragt werden. Die Beamten an den Kontrollpunkten fotografieren die Ankommenden, nehmen ihre Fingerabdrücke und fragen nach Ausweispapieren.

Hat der Betreffende keine Dokumente dabei, wird er mit Hilfe eines Dolmetschers befragt. Auch sofortige Rückführungen nach Slowenien sind möglich.

Wie viele zusätzliche Polizisten in Spielfeld benötigt werden, um die neue Grenzabfertigung durchzuführen, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Die von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner angekündigten 200 neu auszubildenden Grenzpolizisten dürften jedenfalls dort zum Einsatz kommen. (ank)

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