Auf Jan Böhmermanns Ambitionen, für den SPD-Vorsitz zu kandidieren, reagiert die Partei nach eigenen Angaben "humorlos". Auch von seiner Heimatstadt Bremen wird der TV-Comedian wohl eher nicht in seiner politischen Karriere unterstützt.
Sollte
"Unterstützung aus Bremen wird es für diese Kandidatur mit Sicherheit nicht geben", sagte SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl am Freitag auf Anfrage.
Pahl: "Stellungnahme ist humorlos"
"Die Voraussetzung für eine Kandidatur ist eine SPD-Mitgliedschaft und man sollte schon länger in der Partei sein, um sie etwas zu kennen. Unsere Stellungnahme ist humorlos, das gebe ich zu", sagte Pahl, der die Aktion Böhmermanns als Klamauk bezeichnete.
Böhmermann hatte am Donnerstagabend in seiner Show "Neo Magazin Royale" angekündigt, dass er SPD-Chef werden wolle und eine Kampagne unter dem Hashtag "#neustart19" ausgerufen. Ein SPD-Parteibuch habe er bisher nicht. Er beteuerte, die Aktion sei kein Witz.
In seinem Video bezeichnete der 38-Jährige Bremen als SPD-Graswurzelland. "Meine Heimat ist das sozialdemokratische Basisland Bremen." Die Bewerbungsfrist für die Nachfolge von Andrea Nahles als Parteivorsitzende läuft am Sonntag ab. Die Zeit wird also langsam knapp.
Bisher keine offizielle Bewerbung für SPD-Mitgliedschaft
Wie am Freitag aus Parteikreisen zu hören war, ging bis zum Vorabend noch keine Bewerbung um eine Mitgliedschaft ein.
Bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist am Sonntagabend müsste Böhmermann also zunächst SPD-Mitglied werden.
Dafür müsste er einen offiziellen Aufnahmeantrag stellen, über den dann der Vorstand des zuständigen Ortsvereins entscheidet.
Anschließend benötigte er darüber hinaus die Unterstützung von fünf SPD-Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband, um tatsächlich als potenzieller Nachfolger von Andrea Nahles antreten zu können. Dieser Zeitplan gilt in der SPD als "sehr sportlich". (dar/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.