Viel ist noch nicht bekannt zum Sparpaket, das FPÖ und ÖVP planen. Einige Details haben die Parteien jetzt öffentlich gemacht.

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Die blau-türkisen Koalitionsverhandler haben am Donnerstag Details ihres Konsolidierungspakets dargestellt, mit dem sie heuer rund 6,4 Milliarden einsparen und somit ein EU-Defizitverfahren vermeiden wollen. Abgeschafft werden dabei Klimabonus und Bildungskarenz.

Die Valorisierung der Bundesgebühren, die seit 2020 nicht mehr erhöht wurden, soll nachgeholt werden. Im Klartext werden damit zum Beispiel Zulassungsschein, Reisepass und Führerschein deutlich teurer.

Etwas beisteuern sollen auch die teilstaatlichen Unternehmen. 450 Millionen zusätzlich werden aus Dividenden erhofft. 120 Millionen erwartet man sich durch Umschichtungen im ÖBB-Rahmenplan, was wohl die Verzögerung von Projekten zur Folge hat. Weiters kündigten für die FPÖ Ex-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs und für die Volkspartei Klubchef August Wöginger eine Kürzung der Umweltförderungen um 20 Prozent an. Das Gratis-Klimaticket für 18-Jährige soll abgeschafft werden. Etabliert wird den Plänen zu Folge eine motorbezogene Versicherungssteuer für Elektro-Fahrzeuge.

Nur Kilometergeld für Kfz bleibt gleich

Überhaupt sollen die Förderungen im Umwelt-Bereich "geglättet" werden, wie es Wöginger nannte. Dazu zählt, dass das (Null-)Steuerprivileg bei der Beschaffung von Photovoltaik-Modulen vorzeitig fallen soll.

Das Kilometergeld für Motorräder wird nach Vorstellungen der Verhandler auf 25 Cent halbiert, jenes für Fahrräder auf 12 Cent geviertelt. Für Kfz bliebe der volle Betrag "selbstverständlich" bestehen, wie Fuchs betonte.

Ausweitung der Digitalsteuer

Ausgeweitet werden soll die Digitalsteuer. Sie soll auch die Bereitstellung von Online-Plattformen sowie den Verkauf von Nutzerdaten umfassen. Bei der Grunderwerbssteuer soll es einen Lückenschluss bei Share Deals kommen. Wenn der Käufer nicht direkt das Grundstück, sondern eine Gesellschaft die das Grundstück besitzt, erwirbt, gilt bisher ein ermäßigter Steuersatz. 500 Millionen sollen aus der Minderausschöpfung von Maßnahmen wie dem Handwerker-Bonus und der Investitionsprämie kommen.

Mehreinnahmen will man auch im Bereich Glücksspiel, wo man ein zehn Prozent höheres Volumen erhofft. Wo hier angesetzt wird, ist noch nicht klar. Bei der Tabaksteuer soll es zu einem Einfrieren der Preiskomponente kommen.

Zuverdienst zum Arbeitslosengeld fällt

Mehr oder weniger abgeschafft werden soll laut Wöginger die Möglichkeit eines Zuverdiensts zum Arbeitslosengeld. Das Aussetzen der jährlichen Valorisierung der Sozialleistungen ist hingegen nach Angaben des ÖVP-Klubchefs zumindest für heuer kein Thema. Diese Materie sei Teil der Verhandlungen mit SPÖ und NEOS gewesen. Gleiches gelte für die kolportierte geringere Aufwertung im Pensionskonto. Diese Maßnahmen seien "so nicht richtig" und auch nicht Teil der Gespräche mit der FPÖ.

Sehr wohl will man hingegen an Schrauben drehen, das faktische Antrittsalter in die Höhe zu bekommen. Unter anderem wird laut Wöginger auch eine Teilpension überlegt, mit der man über das Antrittsalter hinaus arbeiten, aber gleichzeitig einen Teil des Ruhensbezuges lukrieren könnte.

Sparkurs in den Ministerien

Kräftig sparen müssten laut den blau-schwarzen Plänen die Ministerien. 1,1 Milliarden sollen die Ressorts nach eigenem Gutdünken beitragen, was etwa 15 Prozent der Aufwendungen betragen dürfte. Fuchs präsentierte gleich Vorschläge, wo die Ministerien ansetzen sollten, vor allem bei Inseraten, Werkverträgen und in den Ministerkabinetten.

Der FPÖ-Politiker war jedenfalls bemüht, der eigenen Gefolgschaft zu erklären, warum die Maßnahmen notwendig sind: "Der Schuldenberg hat uns gezwungen, diesen Weg der Sanierung anzutreten, damit wir Freiräume schaffen, dass Österreich eine gute Zukunft hat." Ansonsten hätte Fremdbestimmung durch Brüssel gedroht. Zudem wären bei einem weiteren Schuldenkurs neue Steuern und Pensionskürzungen im Raum gestanden, was wiederum soziale Unruhen auslösen hätte können.

So versicherte der freiheitliche Abgeordnete dann auch, dass die FPÖ ihre Versprechen aus dem Wahlkampf einhalten werde. Was sich geändert habe, sei nur die Zeitachse dafür. Außerdem habe man neue Steuern vermieden und immerhin 86 Prozent des Maßnahmenvolumens erfolge nicht einnahmenseitig. (APA/bearbeitet von ank)

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