Anhänger der Punkband Pussy Riot sind in Sorge um das inhaftierte Bandmitglied Nadeschda Tolokonnikowa. Seit über zwei Wochen fehlt von der 23-Jährigen jede Spur. Ihr Ehemann wendet sich nun aus Verzweiflung an die Öffentlichkeit - ohne Erfolg. Denn die russischen Behörden in Moskau verweigern jede Auskunft über den Aufenthaltsort der Aktivistin.

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Kein Lebenszeichen von Nadeschda Tolokonnikowa: Seit dem 18. Oktober fehle von der 23-Jähriger jede Spur, sagte ihr Ehemann Pjotr Wersilow am Sonntag dem russischen Radiosender Echo Moskwy. Nur so viel ist bekannt: Die Strafvollzugsbehörde hat die Kritikerin von Kremlchef Wladimir Putin in ein anderes Straflager verlegen lassen. Wo genau sich die Aktivistin aufhalte, darüber schweigen die russischen Behörden.

Die Maßnahme soll nach Einschätzung von Wersilow dazu dienen, dass seine Frau von der Außenwelt abgeschnitten wird. Tolokonnikowa hatte ihre Verlegung selbst verlangt. Die Aktivistin begründete ihren Wunsch damit, dass sie in ihrem bisherigen Straflager um ihr Leben fürchten müsse. Sie sei Drohungen von Mitgefangenen und Wärtern ausgesetzt.

Im Februar 2012 wurden zwei Pussy Riot-Mitglieder, Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina, zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Die regimekritische Punk-Band hatte in der Moskauer Kathedrale gegen Wladimir Putin protestiert und wurden wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verurteilt. Die Regierung geht seither gegen Unterstützer der Musikerinnen vehement vor.

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