Neun Wochen Sommerferien - das ist für Sophie Karmasin zu lang. Die Familienministerin will die Ferien nach Schulende verkürzen und stattdessen zwei Wochen in den Herbst verlagern.
Sind neun Wochen Sommerferien zu viel? Ja, wenn es nach Familienministerin Sophie Karmasin (parteilos, von ÖVP nominiert) geht. "Aus der Sicht der Eltern müssen wir da Änderungen diskutieren. Wenn die Ferien in mehrere Pakete aufgeteilt sind, haben Eltern weniger Probleme mit der Betreuung", sagte die Politikerin im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung".
Nach Karmasins Ansicht soll es also nicht weniger Ferien insgesamt geben, sondern lediglich kürzere Sommerferien. Dafür könnte es im Herbst zwei zusätzliche Wochen geben. Mit Bildungsministerin Sonja Hammerschmid hat die Familienministerin laut eigener Aussage bereits einen Termin für ein Gespräch vereinbart.
FPÖ ist gegen Karamasins Vorschlag
Die Diskussion um eine Verkürzung der Sommerferien wird seit einigen Jahren immer wieder geführt. Die FPÖ steht dem Vorschlag negativ gegenüber.
Die Dauer von neun Wochen würde Jugendlichen entgegenkommen, da es dadurch möglich sei, notwendige Praktika zu absolvieren, teilte der Nationalratsabgeordnete Wendelin Mölzer in einer Aussendung mit. Für die Volksschüler seien die neun Wochen eine angemessene Regenerationszeit.
Der grüne Bildungssprecher Harald Walser unterstützt Karmasins Vorschlag hingegen und tritt für eine Verkürzung der Ferien um eine Woche ein. Es sei an der Zeit "die Ferien nach den Bedürfnissen der Schüler auszurichten".
Österreich liegt mit neun Wochen Sommerferien im europäischen Mittelfeld – Schüler in Italien, Estland, Portugal und Litauen haben sogar zwölf bis 13 Wochen frei. Bei den Briten, Dänen und Liechtensteinern sind die Sommerferien am schnellsten um: Sie haben im Regelfall sechs bis acht Wochen frei.
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