87,4 Prozent waren es bei seiner ersten Wahl zum CSU-Chef, das war nun die Messlatte. Die hat Markus Söder übersprungen. Obwohl es auch Kritik an seinen Reformplänen für die CSU gibt.

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CSU-Chef Markus Söder ist mit einem besseren Ergebnis als bei seiner ersten Wahl vor neun Monaten an der Spitze der Partei bestätigt worden. Der 52-Jährige erhielt auf dem CSU-Parteitag am Freitag in München 91,3 Prozent - bei der Premiere im Januar waren es 87,4 Prozent. Für Söder stimmten 643 Delegierte, 60 votierten mit Nein. Der CSU-Vize und Europapolitiker Manfred Weber, der nicht kandidiert hatte, erhielt eine Stimme. An der Wahl hatten sich 735 der insgesamt 833 gemeldeten Delegierten beteiligt.

Obwohl Söder die CSU völlig unangefochten führt, war das Wahlergebnis mit Spannung erwartet worden. Schließlich verlangte er seiner Partei in den vergangenen Monaten viel ab. Vor allem in der Umwelt- und Klimaschutzpolitik hat er die CSU auf einen grüneren Kurs gebracht.

Söder war am 19. Januar erstmals an die Spitze der CSU gewählt worden - als Nachfolger von Horst Seehofer, der das Amt nach massivem internem Druck an seinen langjährigen Rivalen abgeben musste. Im März 2018 hatte Söder Seehofer als bayerischer Ministerpräsident abgelöst. In der Regel wählt die CSU alle zwei Jahre einen neuen Vorstand.

Attacken auf Grüne und die AfD

In seiner Rede stimmte Söder die CSU mit Attacken auf Grüne und die AfD auf eine mögliche rasche Neuwahl im Bund ein. Die CSU selbst rief er auf, viel Mut zu Veränderungen zu haben und nicht stehenzubleiben: "Es wird nicht reichen, einfach nur weiterzumachen wie bisher." Die CSU solle "Schrittmacher" sein und nicht anderen hinterherlaufen. Wenn man stehenbleibe, wäre dies "das Ende einer modernen, einer zukunftsgerichteten CSU. Und das wollen wir nicht", warnte er.

Neben Söder wird auf dem CSU-Parteitag der gesamte Parteivorstand neu gewählt. Bei den Stellvertretern soll es nur eine Veränderung geben: Der Augsburger Landrat Martin Sailer soll den scheidenden Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl als Vize beerben. Stellvertreter bleiben sollen EVP-Fraktionschef Manfred Weber, Europagruppenchefin Angelika Niebler, die Digital-Staatsministerin Dorothee Bär und die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml.

Am Samstag, dem zweiten und letzten Tag des Parteitags, will die CSU eine Parteireform beschließen. Ziel ist, die Partei moderner, jünger, weiblicher aufzustellen und zugleich zur führenden Digitalpartei in Deutschland zu machen. (dpa/fra)

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