Islamische Kindergärten brauche es nicht, sagt Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Er hat auch eine Idee, wie sich das relativ einfach umsetzen ließe.
Sebastian Kurz hat sich einmal mehr dafür ausgesprochen, islamische Kindergärten in Österreich abzuschaffen. "Es braucht sie nicht", sagte er Mittwochabend in einem Gespräch mit "Kurier"-Herausgeber Helmut Brandstetter.
"Es soll keine islamischen Kindergärten geben", sagte Kurz. Sie seien sprachlich und kulturell von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet und würden dafür noch vom Steuerzahler finanziert.
Qualitätskriterien als "leichtester Weg"
Umsetzen will der ÖVP-Obmann die Schließung über einen Umweg: eine Verschärfung der Qualitätskriterien. Kurz geht davon aus, dass die kritisierten Einrichtungen dann nicht mehr förderungswürdig sind - und letztlich von selbst zusperren müssten. "Das ist der leichteste rechtliche Weg", sagte der Minister.
Das Gespräch startet bei Minute 5:20:
Forderungen sind nicht neu
Kurz hatte sich in der Vergangenheit schon mehrfach für eine Schließung der Islamkindergärten ausgesprochen. Das Ziel der Abschottung sei der falsche Zugang, sagte der damalige Integrationsstaatssekretär im Jahr 2015.
Zu diesem Zeitpunkt forderte er, "endlich von der Politik des Wegschauens wegzukommen. So zu tun, als gäb es das Problem nicht, hilft uns nicht weiter." Angedacht waren strengere Kontrollen und - wenn nötig - strengere Gesetze für die Betreiber von Kindergärten, hinsichtlich der Qualifikation der Betreuer und des Fokus auf die Förderung der deutschen Sprache.
Rund 150 islamische Kindergärten in Wien
Allein in Wien gibt es rund 150 islamische Kindergärten, in denen etwa 10.000 Kinder betreut werden. (ank)
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