Sebastian Kurz fordert mehr Geld für Integration und eine Aufstockung der Auslandshilfe. Es dürfe nicht nur in Sicherheit und Waffen investiert werden, erklärt der Außenminister in einem Interview.

Mehr aktuelle News

Österreich müsse mehr für die Integration von Flüchtlingen tun, findet Sebastian Kurz (ÖVP). "Es ist absolut nachvollziehbar, dass wir auch in Sicherheit investieren", sagte der Außenminister dem "Standard". "Aber wenn Geld für Waffen vorhanden ist, muss es auch Geld für die Auslandshilfe und die Integration geben."

Es sei richtig, den Flüchtlingsstrom nach Europa einzudämmen. Doch es sei auch wichtig, "Verantwortung wahrzunehmen und etwas für die Flüchtlinge zu tun" – das müsse in den "Herkunftsländern selbst und in Österreich" passieren.

Aufstockung der Auslandshilfe

Kurz geht es um eine Aufstockung der Auslandshilfe. "Das ist wesentlich nachhaltiger. Mit den Mitteln, die wir pro Jahr für einen Flüchtling in Österreich aufwenden, könnten wir 20 Menschen etwa im Libanon versorgen." Er habe schon im vergangenen Jahr einen Systemwechsel gefordert.

Doch es gebe auch einen erhöhten Bedarf an Mitteln für Integration – dafür müsse "bestmöglich" gesorgt werden. Wenn das nicht gelinge, wäre das nicht nur ein "Nachteil für diese Menschen, sondern auch für die Gesellschaft im Ganzen".

Wie der "Standard" berichtet, sind Hintergrund für Kurz' Forderungen Gespräche mit dem Finanzministerium über das Budget bis 2020. Auch das Verteidigungs- und das Innenministerium pochen auf eine massive Aufstockung ihrer Mittel. (rs)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.