Altkanzler Gerhard Schröder ist trotz des Ukraine-Kriegs weiter mit Wladimir Putin befreundet. Das gilt auch für Ungarns Premier Viktor Orban. Beide beklagen bei einem Treffen in Wien zu wenig Diplomatie in dem Konflikt.
Im Fall seines Siegs bei der US-Wahl wird
Orban gilt als einer der wichtigsten europäischen Kontakte Trumps. "Sie werden sich im Handumdrehen mit dem russischen Präsidenten hinsetzen und Verhandlungen führen", sagte Orban mit Blick auf eine etwaige Trump-Regierungsmannschaft weiter. Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt.
Es werde bei den möglichen russisch-amerikanischen Verhandlungen darum gehen, den Konflikt künftig möglichst aus der Weltpolitik herauszuhalten. Die Rolle der EU dabei sei unklar. Die EU habe immer noch nicht begriffen, dass der Krieg für Kiew verloren sei, meinte Orban auf einer Veranstaltung der Schweizer Wochenzeitung "Weltwoche" zu geopolitischen Fragen, an der auch Altkanzler
Unterstützung von Altkanzler Schröder
Schröder unterstützte Orban mit Blick auf dessen jüngsten Reisen nach Kiew, Moskau, Peking und die USA. Statt wie - vonseiten der EU geschehen - Orban dafür zu kritisieren, verdiene er vielmehr die wichtige Unterstützung durch Deutschland und Frankreich, meinte Schröder. Trump sei tatsächlich derjenige, der einen Beitrag zum Ende der Kämpfe leisten wolle. "Dass ich den noch einmal loben würde...", sagte Schröder mit Blick auf den Republikaner.
Bei Verhandlungen werde es zu diesem Zeitpunkt aber nicht um einen Frieden, sondern nur um ein Ende des Sterbens durch einen Waffenstillstand gehen können, sagte Orban.
Lesen Sie auch: Gerhard Schröder wird 80: Um den Ex-Kanzler ist es einsam geworden
Altkanzler hält an Freundschaft zu Putin fest
Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit dem russischen Präsidenten
Orban hat aus seinem Wunsch, Trump möge die Wahl gegen Kamala Harris am 5. November gewinnen, keinen Hehl gemacht. Er werde die Korken der Champagnerflaschen knallen lassen, wenn der Republikaner wieder zum US-Präsidenten gewählt werde, meinte er jüngst.
Ein möglicher Wahlsieg Trumps beunruhigt viele in der EU. Dabei geht es etwa um die Zusammenarbeit in der Nato und die Frage, ob sich Europa im Ernstfall auf den Beistand Amerikas verlassen kann. (dpa/bearbeitet von fab)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.