Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) wegen des EU-Kompromisses zur Senkung des CO2-Ausstoßes für Autos deutlich kritisiert. Schulze habe nur "halbherzig" verhandelt. Dadurch sei ein "schlechterer Wert" herausgekommen, als in der Bundesregierung vereinbart.
Wegen der Einigung auf neue CO2-Grenzwerte in der EU hat Bundesverkehrsminister
Schulze wollte ehrgeizigere CO2-Grezwerte
Nach langen Verhandlungen hatten sich die EU-Staaten darauf verständigt, dass Neuwagen im Jahr 2030 im Schnitt 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020.
Deutschland - vertreten durch
Schulze musste die abgestimmte Linie der Koalition wiedergeben, wollte aber selbst mehr Klimaschutz. "Es ist kein Geheimnis, dass ich noch mehr Ehrgeiz für möglich und richtig gehalten hätte", hatte sie nach den Verhandlungen gesagt.
Mit Blick auf das Urteil zu Fahrverboten für alte Diesel-Fahrzeuge auf manchen Straßen in Berlin mahnte Scheuer Gelassenheit an. "Berlin hat ein öffentliches Straßennetz von 5.452 Kilometer. Davon sind jetzt 15 Kilometer von möglichen Fahrverboten betroffen, also 0,27 Prozent", sagte er dem Blatt.
"Glauben Sie mir: Die Berliner Luft ist nicht schlechter als die in Brüssel, Rom oder Athen." In Deutschland würden aber Messstationen "an hochbelastete Verkehrknotenpunkte" gelegt. "Und wir wundern uns, wenn die Werte so hoch sind."
Diesel-Fahrer müssen Geduld haben
Scheuer riet Diesel-Fahrern zur Geduld. Im Frühjahr 2019 würden aktuelle Luftwerte veröffentlicht. "Das könnte vieles positiv verändern", sagte der Minister. Er betonte erneut, dass die Autoindustrie Zusagen gegeben habe, um die Umweltbelastung zu verbessern, etwa Prämien für alte Diesel.
"Für 1,4 Millionen Diesel-Fahrzeuge sind das bei einer durchschnittlichen Umtauschprämie von 5000 Euro sieben Milliarden Euro. Das ist eine Menge Geld." (jwo/dpa/AFP)
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