Russland und Venezuela haben angesichts westlicher Sanktionen eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart.

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"Wir haben die wichtigen Bereiche unserer Zusammenarbeit festgelegt", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag (Ortszeit) bei einem Besuch in der venezolanischen Hauptstadt Caracas vor Journalisten. Dazu zählen demnach die Ölförderung und die Entwicklung von Gasfeldern sowie die Bereiche Landwirtschaft, Medizin und Pharmazie.

Auch bei der "friedlichen Nutzung der Kernenergie" würden Moskau und Caracas "den Umfang ihrer Zusammenarbeit erhöhen", sagte Lawrow nach Treffen mit seinem venezolanischen Kollegen Yvan Gil und Vizepräsidentin Delcy Rodríguez. Venezuela sei "einer der engsten und zuverlässigsten Freunde" Russlands, führte Lawrow aus. Moskau und Caracas seien "durch enge Beziehungen einer strategischen Partnerschaft verbunden".

Der venezolanische Außenminister Gil betonte seinerseits den "Aufschwung" des Handels zwischen den beiden Ländern. Russland sei zu einem "zuverlässigen Lieferanten von Sekundärprodukten geworden", sagte er.

Der russische Außenminister traf sich auch mit dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro. "Wir sind brüderliche Völker, die gemeinsam für den Wohlstand Russlands und Venezuelas arbeiten", teilte Maduro anschließend im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit.

Lawrow war am Montagabend in Venezuela eingetroffen. Zuvor hatte er zum Auftakt seiner Lateinamerika-Reise Kuba besucht, wo er die "Hegemonie" der USA und anderer westlicher Länder beklagt hatte. Anschließend reist er zu einem Treffen der G20-Außenminister nach Brasilien weiter.

Lawrow hatte Venezuela bereits im April 2023 als Station einer Lateinamerika-Rundreise besucht. Damals rief er die Regierung von Maduro auf, die Kräfte beider Länder angesichts bestehender US-Sanktionen zu bündeln.

Nach nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren hatten die USA und zahlreiche andere westliche Länder ihre Sanktionen gegen Russland verschärft. Maduro zählt zu den weltweit wenigen Staatschefs, die Russlands Einmarsch in die Ukraine rechtfertigen. Russland unterstützt seinerseits Venezuela angesichts einer Reihe von US-Sanktionen, mit welchen die USA das südamerikanische Land belegt haben, da sie Maduros Wiederwahl im Jahr 2018 nicht anerkennen.  © AFP

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