Berlin - Unionsfraktionschef Friedrich Merz strebt nach Angaben seines Stellvertreters Johann Wadephul ein baldiges Treffen mit US-Präsident Donald Trump an. "Merz wird Trump so schnell wie möglich treffen und dann hoffentlich schon höhere Verteidigungsausgaben im Gepäck haben", sagte Wadephul dem "Tagesspiegel". Dies könne in den angespannten Beziehungen helfen, "auch wenn wir wissen, dass es alle Europäer gerade schwer haben in Washington".
Wadephul ist nach eigenen Angaben in die Vorbereitung der Gipfeltreffen zu Fragen der Sicherheit Europas und der Ukraine am Sonntag in London und Donnerstag in Brüssel eingebunden und hält dazu Kontakt zum Sicherheitsberater von Kanzler Olaf Scholz (SPD), Jens Plötner, während Merz mit dem Kanzler selbst in Kontakt steht.
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Merz sei der CDU-Vorsitzende und werde die führende Wirtschaftsmacht Europas steuern – für Trump sei das Grund genug, genau hinzuhören, erklärte Bolton. Nach seiner Einschätzung wird es Merz helfen, dass er vor seiner Rückkehr in die Politik beim US-Finanzkonzern Blackrock tätig war.
Bolton: Trump macht "katastrophale Fehler"
Bolton sagte, Trump mache nicht nur im Umgang mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "katastrophale Fehler". Der US-Präsident habe auch noch immer nicht verstanden, dass der von ihm geplante Handelskrieg mit der EU den Preisanstieg in den USA weiter anschieben wird. "Vielleicht kann Merz ihm das verdeutlichen."
Der langjährige Diplomat Bolton, der als Hardliner gilt, war 2018 und 2019 Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus, trat dann aber im Streit mit Trump zurück. Unter Ex-Präsident George W. Bush war er US-Botschafter bei den Vereinten Nationen. © Deutsche Presse-Agentur