Bisher hat sich Tucker Carlson unter anderem mit der Verbreitung von Verschwörungsmythen und einer kritischen Haltung gegenüber der Ukraine hervorgetan. Nun will er den russischen Präsidenten Wladimir Putin interviewen - angeblich, um die amerikanische Öffentlichkeit "zu informieren".

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Der umstrittene rechte US-Moderator Tucker Carlson wird nach eigenen Angaben den russischen Präsidenten Wladimir Putin interviewen - als erster westlicher Journalist seit Beginn der russischen Militäroffensive gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren.

"Wir sind hier, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu interviewen", sagte der frühere Star-Moderator des konservativen US-Nachrichtensenders Fox News am Dienstag in einem im Kurzbotschaftendienst X veröffentlichten Video aus Moskau. "Wir werden das bald tun."

"Es gibt natürlich Risiken, ein solches Interview zu führen", fügte der für Kritik an der Ukraine bekannte Carlson hinzu. "Deswegen haben wir über Monate sorgfältig darüber nachgedacht." Es sei aber seine Aufgabe als Journalist, die Öffentlichkeit "zu informieren". Die meisten US-Bürger wüssten nicht, was in Russland und in der Ukraine vorgehe.

Interview soll auf Carlsons Website veröffentlicht werden

Das Interview werde kostenlos auf seiner Website zu sehen sein, sagte Carlson, ohne ein Datum für eine Veröffentlichung zu nennen. X-Besitzer Elon Musk habe außerdem versprochen, das Interview nicht zu blockieren, wenn es auf dem Kurzbotschaftendienst veröffentlicht werde.

Carlson war jahrelang eines der bekanntesten Gesichter von Fox News. Mit scharf rechten Positionen und inhaltlicher Nähe zum früheren US-Präsidenten Donald Trump sicherte er sich eine große Gefolgschaft bei rechten Fernsehzuschauern.

Fox News trennte sich von Tucker Carlson

Im vergangenen April wurde er aber von Fox News entlassen. Die Trennung erfolgte weniger als eine Woche nach einem historischen Vergleich zwischen Fox News und dem Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020. Der Nachrichtensender erklärte sich zur Zahlung von 787,5 Millionen Dollar (rund 733 Millionen Euro) an Dominion bereit, um einen Zivilprozess abzuwenden.

Der für die Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannte Carlson begann nach seiner Trennung von Fox News, Interviews auf X zu veröffentlichen. Die Videos werden millionenfach angeschaut. (AFP/ank)

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